Syrien

Insgesamt neun Tote

Aktivisten: Sieben Kinder von syrischer Artillerie getötet

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Insgesamt neun Zivilisten durch Beschuss mehrerer Orte in der Provinz Idlib durch Regierungstruppen getötet.

Idlib. Bei Artillerieangriffen der syrischen Armee sind am Samstag laut Aktivisten im Nordwesten des Landes mindestens neun Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern seien sieben Kinder, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Rund 15 weitere Menschen seien bei den Angriffen in den von Dschihadisten kontrollierten Gebieten in der Provinz Idlib verletzt worden. Zuvor war die Zahl der Toten noch mit acht angegeben worden.

In der Ortschaft Iblin wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle drei Kinder und ihre Eltern bei den Angriffen getötet. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP sah, wie ihre in Decken eingewickelten Leichen in eine Ambulanz gebracht wurden. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde von Idlib handelte es sich bei den Toten um einen ihrer Mitarbeiter und dessen Familie.

Zwei weitere Kinder wurden nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle in dem Ort Baluon und zwei Mädchen in Balshoon getötet. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Aktivisten vor Ort. Von unabhängiger Seite können ihre Angaben oft kaum überprüft werden.

Letzte Bastion regierungsfeindlicher Kräfte

Idlib ist die letzte bedeutende Bastion regierungsfeindlicher Kräfte in Syrien. Die jihadistische Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) und ihre Verbündeten kontrollieren etwa die Hälfte der Provinz sowie Teile der benachbarten Provinzen Hama, Latakia und Aleppo. Trotz einer im März 2020 vereinbarten Waffenruhe kommt es in Idlib immer wieder zu vereinzelten Kämpfen und Artilleriefeuer.

Seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 wurden nach Angaben der von London aus mit einem Informantennetz an Ort und Stelle in Syrien operierenden Beobachtungsstelle fast eine halbe Million Menschen getötet und Millionen weitere innerhalb und außerhalb des Landes vertrieben.

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