Der Wagen geriet unter Beschuss. Der Lenker starb noch am Tatort an seinen Verletzungen. Ein Mitfahrer wurde verletzt.
Nach tödlichen Schüssen auf ein Fahrzeug der Weltgesundheitsorganisation WHO in Myanmar haben 16 Hilfsorganisationen zu einer sofortigen Feuerpause aller bewaffneten Akteure aufgerufen und den ungehinderten Zugang für humanitäre Helfer im Land angemahnt.
Das Auto mit sichtbarem UN-Logo war demnach am Montag im umkämpften Rakhine-Bundesstaat unterwegs, um von dort Tests möglicher Coronavirus-Infizierter in Myanmars größte Stadt Rangun zu bringen. Dabei geriet das Fahrzeug in der Ortschaft Minbya unter Beschuss, der Fahrer sowie ein Mitfahrer wurden verletzt. Der Fahrer Pyae Sone Win Maung starb am Dienstag an seinen Wunden. Nach Berichten von Staatsmedien soll es sich um einen Angriff der Rebellengruppe Arakan Army (AA) gehandelt haben, diese Rebellengruppe wiederum beschuldigte Myanmars Militär.
Die Gewalt in Rakhine und im Chin-Staat behindere inmitten der Pandemie den Zugang der Bevölkerung zur Gesundheitsversorgung und anderen Dienstleistungen, erklärten die Hilfsorganisationen am Dienstag. Zwischen den bewaffneten Gruppen kommt es seit Anfang 2019 immer wieder zu Gefechten, die bereits Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben haben. Nach Angaben von Human Rights Watch leben in Myanmar rund 350.000 Menschen in "gefährlich überfüllten" Notlagern, wo sie dem Risiko eines Ausbruchs des Coronavirus ausgesetzt sind. Dazu zählen etwa 130.000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya, die anhaltenden Repressionen und Gewalt durch Myanmars Militär ausgesetzt sind.