Konflikt mit Aserbaidschan

Armenien warnt vor neuer Eskalation um Berg-Karabach

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Der Regierungschef der Ex-Sowjetrepublik Armenien, Nikol Paschinjan, hat vor einer neuen Eskalation der Kämpfe mit dem Nachbarn Aserbaidschan um die Konfliktregion Berg-Karabach gewarnt. 

 "Meine Schlussfolgerung beruht auf der wachsenden aggressiven Rhetorik Aserbaidschans und einigen anderen Informationen", sagte Paschinjan am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Eriwan.

Seinen Angaben nach könnte es zu Kämpfen sowohl in Berg-Karabach als auch entlang der armenischen Grenze kommen. Zugleich bestätigte er seine Bereitschaft, ein Friedensabkommen mit Aserbaidschan zu unterzeichnen.

Ein solcher Vertrag sei von Armenien ausgearbeitet und im Februar an Aserbaidschan übergeben worden. Er sei bereit gewesen, das Dokument in München zu unterschreiben, doch Baku habe es abgelehnt. Paschinjan hatte sich bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar unter Vermittlung der USA mit dem autokratisch regierenden Präsidenten von Aserbaidschan, Ilham Alijew, getroffen. Eine Einigung kam damals aber nicht zustande.

Die beiden Länder im Südkaukasus bekriegen sich seit dem Zerfall der Sowjetunion um Berg-Karabach. Konnte sich die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region in den 1990er Jahren mit Hilfe Eriwans in einem blutigen Bürgerkrieg von Baku lösen, so gelang Aserbaidschan 2020 die Revanche. Im Waffenstillstandsabkommen sicherte sich Aserbaidschan die Kontrolle über zwei Drittel des Gebiets von Berg-Karabach. Eine russische Friedenstruppe soll die Einhaltung der Waffenruhe überwachen. Der Waffenstillstand ist allerdings weiter brüchig. Immer wieder kommt es zu Gefechten zwischen beiden Seiten 

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