Der Krieg könnte in einem Jahr beendet sein, so der syrische Machthaber.
Der syrische Präsident Bashar al-Assad hat den Westen für das Andauern des Bürgerkriegs in seinem Land die Schuld gegeben. Der Konflikt könnte in weniger als einem Jahr beendet sein, "wenn die verantwortlichen Länder Schritte gegen die Flut" ausländischer Kämpfer unternehmen würden, sagte Assad am Donnerstag dem niederländischen Fernsehsender NPO2.
Ausländische Kämpfer
"Doch das Problem ist, dass sie sie weiterhin täglich unterstützen", so Assad. Weil die Staaten wollten, dass "eine politische Lösung mit der Änderung dieses Staates endet", werde der Krieg "sich weiter hinschleppen", warnte er.
Assad äußerte sich am Vorabend der dritten Runde der internationalen Gespräche in New York über eine politische Lösung des Bürgerkriegs, der seit seinem Beginn 2011 mehr als 250.000 Menschen das Leben gekostet hat. An den Gesprächen nehmen insgesamt 17 Staaten teil, darunter die USA, Russland, der Iran, Saudi-Arabien und die Türkei, die eine Schlüsselrolle bei der Lösung des Konflikts haben. Vertreter der syrischen Regierung oder der Opposition sind dagegen nicht beteiligt. Die letzten beiden Syrien-Konferenzen fanden in Wien statt.
"War dabei, meine Koffer zu packen"
Auf die Frage, ob er beruhigt sei, dass die westlichen Länder nicht länger kategorisch auf seinem Abtritt beharren, erwiderte Assad in dem Interview sarkastisch: "Ich war dabei, meine Koffer zu packen. Ich musste gehen, doch nun darf ich bleiben." Die westlichen Staaten hatten bisher den sofortigen Abtritt Assads gefordert, doch deuteten verschiedene Politiker zuletzt an, dass zumindest vorübergehend sein Verbleib an der Spitze des Staats vorstellbar wäre.