Ein riesiger Himmelskörper stattet der Erde heute einen Besuch ab.
Nur Stunden nach dem Einschlag eines Meteoriten in Russland raste der Asteroid „2012 DA 14“ an der Erde vorbei: 28.080 km/h schnell, rund 160.000 Tonnen schwer, zwischen 50 und 80 Metern Durchmesser, massives Gestein.
Astronomen auf der ganzen Welt verfolgten das Spektakel, als der Himmelskörper um 20.24 Uhr mitteleuropäischer Zeit in 27.800 Kilometern seinen erdnächsten Punkt erreichte und sich danach wieder entfernte.
Damit war der Asteroid dichter an der Erde als viele Satelliten und weit näher dran als der Mond. Zu sehen war er allerdings nur mit guten Ferngläsern. Dennoch war in der Geschichte der modernen Astronomie noch kein Himmelskörper der Erde so nahe gekommen wie „2012 DA 14“.
Nach dem kosmischen Feuerregen über Russland haben Experten den ganzen Freitag über beruhigt: „Die Meteoriten-Einschläge im Ural haben nichts mit dem Asteroiden 2012 DA 14 zu tun“, sagte Rainer Kresken von der europäischen Weltbehörde ESA.
Asteroid pfiff an den Wetter-Satelliten vorbei
Die Hauptsorge war: Zahlreiche Kommunikations- und Wettersatelliten kreisen in bis zu 36.000 Kilometer Höhe. Hätte der All-Brocken einen der Satelliten getroffen, wäre eine gewaltige Menge Weltraumschrott die Folge gewesen.
Das aber geschah nicht, es bestand letztlich auch keine Gefahr: „Es ist extrem unwahrscheinlich, dass ein Asteroid einen Satelliten abschießt.“ Nur wenige Minuten dauerte der Vorbeiflug.
Entdeckt haben den Asteroid spanische Astronomen im Februar vergangenen Jahres. Seit den frühen 90er-Jahren wird der Kosmos systematisch noch Objekten abgesucht, die unserer Erde zu nahe kommen. Rund 9.600 wurden bisher entdeckt, die wenigsten sind allerdings größer als einen Kilometer.
(wek)
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22.26 Uhr: Gefahr habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, sagte Dante Lauretta von der NASA. "Wir können die Flugbahn sehr gut voraussagen. Er trifft nicht die Erde, nicht die Raumstation ISS und auch keinen wichtigen Satelliten. Also: Kein Grund zur Sorge."
21.04 Uhr: Der Asteroid raste mit einer Geschwindigkeit von 28.600 km/h an der Erde vorbei. "Was für ein aufregender Tag", sagte NASA-Forscher Paul Chodas. "Das ist heute wie auf der Schießbahn mit gleich zwei Himmelskörpern." Der deutlich kleinere Meteorit im Ural habe gezeigt, was passieren könne.
20.38 Uhr: Der Asteroid hat um 20.24 Uhr seinen erdnächsten Punkt erreicht und entfernt sich nun wieder von der Erdoberfläche. Mit 27.800 Kilometern war der Asteroid dichter an der Erde als viele Satelliten und weit näher dran als der Mond. Zu sehen war er allerdings nur mit guten Ferngläsern.
19:01 Uhr: Auch Hollywood hat sich schon mit einem möglichen Asteroiden-Einschlag beschäftigt:
18:09 Uhr: Ein Foto des Asteroiden, aufgenommen von einer spanischen Forschungseinrichtung:
(c) Reuters
17:06 Uhr: Das Problem an Asteroiden, die zahlreich durchs Weltall fliegen: die NASA kann sie erst ab einer gewissen Größe entdecken. Deswegen kommt es immer wieder zu überraschenden Einschlägen.
16:29 Uhr: Asteroiden waren immer wieder auf Konfrontatiosnkurs mit der Erde. Schon zu den Zeiten von Johann Nestroy sorgten Asteroiden für Aufregung.
15:38 Uhr: Am spannendsten ist heute die Frage, ob der Asteroid einen oder mehrere Satelliten abschießen wird, schließlich kreuzt er die Flugbahnen von einigen von ihnen.
14:45 Uhr: Der Wettersatellit Meteosat 10 hat ein Foto von dem Meteoriten , der in Russland eingeschlagen ist, gemacht.
13.54 Uhr: Hier die aktuelle Position in der NASA-Computersimulation:
(c) NASA
13.43 Uhr: Mittlerweile hat sich die Distanz des Asteroiden "2012 DA14" zur Erde massiv verkürzt. Nur noch 157.000 Kilometer trennen den Riesenbrocken von unserem blauen Planeten.
13.12 Uhr: Alle Bilder vom Meteoriten-Einschlag in Russland
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12.46 Uhr: Meteoriten-Einschlag in Russland
Nach Schätzungen des Impakt-Experten und Direktors des Naturhistorischen Museums Wien, Christian Köberl, war der heute im Uralgebirge explodierte Meteorit rund 20 Meter groß und relativ porös. "Das war schon hausgroß, aber trotzdem ein relativ kleines Ereignis," so der Experte. Allerdings wurden bei diesem "kleinen" Ereignis mehrere hunderte Menschen verletzt! Alle Infos finden Sie hier >>>
12.28 Uhr: Österreich hat Pech
Abgesehen vom miesen Wetter zieht Österreich und auch der Rest von Mitteleuropa heute den kürzeren. Denn in der Zeit der höchsten Annäherung von 2012 DA14 ist er von uns aus nicht sichtbar. Hobby-Astronomen müssten sich für optimale Sichtverhältnisse nach Indien oder Indonesien begeben, denn dort wird der Asteroid als heller Punkt am Firmament zu sehen sein. Die Karte verdeutlicht dies. Innerhalb des roten Kreises liegt die optimale Beobachtungszone.
(c) wikipedia
12.06 Uhr: Grundsätzlich würden Asteroiden, die der Erde nahe kommen, ab einem Durchmesser von 30 Metern als gefährlich eingestuft. Von ihnen seien aber erst rund 9.600 bekannt. Vermutlich sind noch weit gefährlichere da draußen, die wir noch gar nicht kennen, so ESA-Experte Drolshagen. Deshalb verstärkten die ESA und die US-Raumfahrtbehörde NASA die Suche nach großen Exemplaren, mit Teleskopen etwa in Arizona, auf Hawaii oder auf Teneriffa. "Wir wollen die Asteroiden möglichst früh entdecken."
11.56 Uhr: Das Projekt "Don Quijote"
Die NASA plant mit Hilfe zweier Sonden die Bahn des anfliegenden Asteroidens zu ändern. Während eine davon das kosmische Geschoß rammen soll, sammelt die andere Daten über Erfolg oder Misserfolg der Mission. Angesichts der Masse von gefährlichen Asteroiden scheint dieser Plan wenig erfolgversprechend, allerdings reicht eine winzig kleine Bahnänderung in den meisten Fällen aus um das Objekt ausreichend abzulenken.
11.48 Uhr: Gegenmaßnahmen
Um einem zukünftigen Einschlag von apokalyptischem Ausmaß entgegenzuwirken, arbeitet die ESA schon jetzt intensiv an einem Abwehrprogramm. Das Projekt trägt - ironischerweise - den Namen "Don Quijote", den Namen von Miguel de Cervantes' tragischer Figur, die im gleichnamigen Roman einen aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen führt.
11.35 Uhr: Angst vor Jahr 2048
Drolshagen weiter: "Das wäre eine regionale Katastrophe, die Menschen in diesem Bereich wären tot. Dieser Asteroid ist der gefährlichste, den wir jetzt kennen." Die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags liege nach derzeitigen Berechnungen bei 1 zu 1.800.
11.31 Uhr: Angst vor Jahr 2048
Fürchten brauchen wir uns heute nicht. "2012 DA14" kann der Erde nicht gefährlich werden, aber weit größere Brocken rasen noch auf uns zu. Gefährlich könnte es bereits im Jahr 2048 werden, wenn der Brocken "2007 VK184" erscheint. "Der Asteroid hat einen Durchmesser von 170 Metern und könnte ein Bundesland komplett zerstören, wenn er einschlägt", meinte Gerhard Drolshagen von der Europäischen Weltraumagentur ESA. Mit diesen Maßen wäre er dreimal breiter als das Geschoß, das heute auf unseren Planeten zurauscht.
11.21 Uhr: Jetzt gerade ist der Riesen-Asteroid knappe 216.000 Kilometer entfernt. Eine Computersimulation der NASA zeigt, wie groß sich die Erde, aus der Sicht des Asteroiden aus, vom All schon abhebt.
(c) NASA
11.08 Uhr: Fakten zu Asteroid "2012 DA14"
Durch die Gravitationskraft der Erde wird die Bahn des Asteroiden verändert. Seine Umlaufzeit um die Sonne wird dadurch von 368 Tagen auf 317 reduziert. Eine erneute Annäherung dieser Art wird dadurch relativ unwahrscheinlich.
11.06 Uhr: Fakten zu Asteroid "2012 DA14"
Der kosmische Riesen-Brocken wird sich heute der Erde bis auf 27.700 Kilometer nähern. Das gilt für ein Objekt dieser Größe als Rekord.
11.02 Uhr: Fakten zu Asteroid "2012 DA14"
Durch die Rekord-Annäherung liegt der Astronomen heute eindeutig auf dem Asteroiden mit der nüchternen Kennung "2012 DA14". Hier einige Fakten:
Der Asteroid ist circa 45 Meter groß, und wiegt in etwa 130.000 metrische Tonnen. Seine Abmessungen machen ihn zu einem gefährlichen Geschoß.
10.54 Uhr: Flugbahn des Asteroid durch unser Sonnensystem
10.46 Uhr: Der riesige Gesteinsbrocken rast für astronomische Verhältnisse nur sehr knapp an der Erde vorbei. Der Satellitengürtel der Erde ist etwa 35.000 Kilometer entfernt, "2012 DA14" wird ihn zweimal kreuzen. Zum Vergleich: Der Mond ist nur etwa 12mal so weit (384.000 Kilometer) von der Erde entfernt.
(c) space.com
10.36 Uhr: 2012 DA14 hat also gerade den auf der Karte verzeichneten Bereich seiner Flugbahn erreicht. Gegen 16.00 Uhr wird er zum ersten mal den Satellitengürtel der Erde kreuzen.
10.28 Uhr: Das ist die Flugbahn des Asteroiden. Die Angaben beziehen sich auf den Greenwich-Zeitstandard. Für die österreichische Ortszeit muss eine Stunde addiert werden.
(c) NASA
10.00 Uhr: "2012 DA14" wird mit 28.000 Kilometern in der Stunde über den Nachthimmel wandern. Damit bleibt er etwas mehr als 6 Stunden innerhalb des Satelliten-Rings, der die Erde umgibt.
09.50 Uhr: Herzlich Willkommen zu unserem großen oe24 LIVE-Ticker. Heute erwartet uns ein ganz besonderes Himmelsspektakel, denn der Asteroid mit der Kennung "2012 DA14" wird heute so nah wie noch nie an der Erde vorbeifliegen. Der Himmelskörper wird sogar mit freiem Auge sichtbar sein.
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