Zwei Tote

Aus Gefangenen-Transporter befreit: So gefährlich ist "Die Fliege"

Teilen

Szenen wie in einem Hollywood-Film: Ein französischer Gangster wurde am Dienstag aus einem Gefangenen-Transport befreit.

Ein brutaler Angriff auf einen Gefangenen-Transporter schockt Frankreich: Bei dem bewaffneten Überfall wurden am Dienstag im Norden des Landes zwei Strafvollzugsbeamte getötet - und der Häftling befreit. Nach Angaben der französischen Behörden sollten die Beamten den Inhaftierten von Rouen nach Evreux bringen. An einer Mautstelle in der Normandie wurde der Transporter von mehreren Angreifern mit Schusswaffen attackiert, dem Häftling und den Tätern gelang die Flucht.

Justizminister Éric Dupond-Moretti erklärte, bei dem Angriff in Incarville seien zwei Beamte getötet und drei weitere schwer verletzt worden. Zwei der Verletzten schwebten ihm zufolge in Lebensgefahr. Einer der Getöteten hinterlässt eine Frau und zwei Kinder, die Frau des anderen Todesopfers ist im fünften Monat schwanger. Es sei das erste Mal seit 1992, dass in Frankreich ein Gefängnisbeamter im Dienst getötet worden sei.

Die Fliege
© AFP
× Die Fliege

"Die Fliege"

Der Angriff erfolgte kurz nach elf Uhr an der Mautstelle in Incarville und wurde von mehreren Tätern ausgeführt. Diese benutzten nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP aus Polizeikreisen zwei Fahrzeuge. Eines der Autos sei kurz nach der Tat ausgebrannt gefunden worden. Wo das Fahrzeug gefunden wurde, blieb zunächst unklar.

Die Fliege
© AFP
× Die Fliege

Bei dem Häftling handelt es sich um den 30-jährigen Mohamed A. - Spitzname „La Mouche“ (die Fliege) Er war vor wenigen Tagen von einem Gericht in Evreux wegen "Einbruchdiebstahls" zu 18 Monaten Haft verurteilt worden.

Mohamed A. soll Kopf eines Drogen-Netzwerkes sein und ist in Marseille wegen "Entführung, die zum Tod führte", angeklagt. In den vergangenen Jahren war „Die Fliege“ immer wieder im Gefängnis und soll versucht haben, die Gitterstäbe seiner Zelle durchzusägen.

Entsetzen

Der Angriff sorgte landesweit für Entsetzen. Präsident Emmanuel Macron erklärte, der Angriff sei "ein Schock für uns alle". Ganz Frankreich stehe an der Seite der Hinterbliebenen, der Verletzten und ihrer Kollegen, schrieb Macron im Onlinedienst X. "Es wird alles getan, um die Täter dieses Verbrechens zu finden", fügte der Präsident hinzu. Sie würden "unerbittlich" verfolgt.

Justizminister Dupond-Moretti berief nach dem Angriff einen Krisenstab ein. Er kündigte an, "alles" dafür zu tun, um "die Täter dieses abscheulichen Verbrechens" zu finden. "Das sind Menschen, denen das Leben nichts wert ist. Sie werden festgenommen, sie werden verurteilt und sie werden für das Verbrechen, das sie begangen haben, bestraft", sagte der Minister. Der französische Innenminister Gérald Darmanin erklärte, er habe "mehrere hundert Polizisten und Gendarmen" mobilisiert. Die Behörden setzten bei der Fahndung nach den Verdächtigen "alle Mittel" ein, "um diese Kriminellen zu finden".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten