Westlich von Aleppo

Autobombe trifft in Syrien Busse mit Umsiedlern - Dutzende Tote

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Mindestens 43 Tote - Evakuierungen wieder aufgenommen.

Bei einem Autobombenanschlag auf Busse mit umgesiedelten Menschen aus zwei belagerten Orten sind im Norden Syriens nach einer neuen Bilanz mindestens 43 Menschen getötet worden. Dutzende seien verletzt worden, viele von ihnen schwer, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.

Die Bombe sei westlich der Stadt Aleppo detoniert, wo die Fahrzeuge auf ihre Weiterfahrt gewartet hätten. Laut Beobachtungsstelle sollen die Evakuierungen, die längere Zeit unterbrochen waren, wieder aufgenommen worden sein.

Unklar war zunächst, wer für die Explosion verantwortlich ist. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA sprach von einem Anschlag von "Terroristen". Oppositionelle Aktivsten beschuldigten hingegen Anhänger der Regierung, hinter der Bombe zu stecken.

Bilder im Internet zeigten ausgebrannte Busse und Autos. Zahlreiche Leichen lagen auf der Straße. Helfer versuchten, das Feuer zu löschen. Die Busse hatten am Freitagmorgen rund 5000 Menschen aus den von Rebellen belagerten Orten Foua und Kafraya gebracht.

Sie saßen nahe Aleppo fest, weil die Umsetzung eines Abkommens zwischen Regierungsanhängern und Rebellen über den Abzug von Zivilisten und Kämpfern aus insgesamt vier belagerten Orten stockte. Nach Angaben von Aktivisten stoppte die Al-Kaida-nahe Organisation Tahrir al-Sham die Fahrzeuge, weil sie den Regierungsanhängern vorwarf, sich nicht an die Abmachung gehalten zu haben.

Die Einigung war vom Iran und von Katar vermittelt worden. Sie sieht vor, dass zeitgleich auch rund 2200 Menschen die beiden von Regierungskräften eingeschlossenen Orte Madaya und Zabadani verlassen. Die Busse waren am Freitagmorgen in den vier Orten gestartet und erreichten in der Nacht zwei unterschiedliche Busstationen westlich von Aleppo, wo sie seitdem warten mussten.

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