Empörung über Urteil

Belarus: 11 Jahre Haft für Oppositionelle Kolesnikowa

Teilen

Die Kulturmanagerin wurde vor fast einem Jahr festgenommen  

 Die belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa ist fast ein Jahr nach ihrer Festnahme im Zuge der Proteste gegen Machthaber Alexander Lukaschenko zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte das Gericht laut belarussischen Staatsmedien am Montag in Minsk mit. Kolesnikowa hatte früher als Kulturmanagerin in Deutschland gearbeitet.

Vor der Präsidentenwahl im August vergangenen Jahres engagierte sie sich als Managerin für den inhaftierten früheren Bankier Viktor Babariko. Nach der weithin als gefälscht eingeschätzten Abstimmung gab es in Belarus Massenproteste. Kolesnikowa wurde Anfang September 2020 vom Geheimdienst KGB in Minsk entführt. Als sie in die Ukraine abgeschoben werden sollte, zerriss sie kurz vor dem Grenzübergang ihren Pass und vereitelte so Pläne, sie aus dem Land zu vertreiben.

Der Prozess gegen sie begann Anfang August. Europäische Staaten forderte immer wieder ihre Freilassung. Babarikos Team rief am Sonntag dazu auf, Kolesnikowa und den ebenfalls angeklagten Anwalt Maxim Snak bei der Urteilsverkündung "zu unterstützen".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.