Gruppe von Nobelpreisträgern bereitet humanitäre Mission nach Nordkorea vor.
Nordkorea bereitet nach Angaben der südkoreanischen Präsidentin Park Geun-hye möglicherweise einen neuen Atomtest vor. Es gebe Anzeichen für Vorbereitungen auf einen fünften Nukleartest des Nachbarlandes, sagte Park am Montag laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap bei einem Treffen mit ihren Beratern.
"Innere Einheit" stärken
Um welche Anzeichen es sich konkret handelt, blieb unklar. Doch wies sie die Streitkräfte an, gegen alle möglichen Provokationen des Nordens gewappnet zu sein. Park äußerte die Vermutung, dass das isolierte Regime in Nordkorea mit weiteren Atomtests oder anderen Provokationen versuchen wolle, angesichts neuer internationaler Sanktionen die "innere Einheit" zu stärken.
Das südkoreanische Verteidigungsministerium betonte, es beobachte die Lage genau. Auf dem atomaren Testgelände Punggye-Ri seien verstärkte Aktivitäten registriert worden, die auf die bevorstehende Zündung einer unterirdischen Atombombe hinweisen könnten.
Verschärfte Sanktionen
In Südkorea wird seit längerem über die Möglichkeit eines neuen Atomversuchs spekuliert. Die Spannungen in der Region nehmen seit einem nordkoreanischen Atomtest im Jänner - dem vierten des Landes - und einem umstrittenen Raketenstart zu. Der UN-Sicherheitsrat hatte die Sanktionen gegen Pjöngjang Anfang März verschärft. Wenig später hatten die staatlichen nordkoreanischen Medien berichtet, Machthaber Kim Jong-un habe die Anordnung für weitere Nukleartests erteilt, um die Zerstörungskraft neu gebauter Atomsprengköpfe einschätzen zu können.
Humanitäre Mission
Unterdessen bereitete eine Gruppe von Nobelpreisträgern eine humanitäre Mission nach Nordkorea vor. Ende April könnten drei Preisträger aus Norwegen, Großbritannien und Israel für eine Woche in das abgeschottete Land fahren, um dort "stille Diplomatie" zu betreiben, kündigte die in Wien ansässige International Peace Foundation an.
Um "politische Stellungnahmen" solle es dabei nicht gehen, betonte die Stiftung. Geplant seien vielmehr Kontakte mit nordkoreanischen Studenten und Wissenschaftern, "um einen Dialog anzustoßen, der zu einem breiteren Verständnis jenseits von Politik und Machtkalkül führen kann", hieß es in einer Erklärung.