Australien/Nauru

Bericht enthüllt Missbrauch in Flüchtlingsheim

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Insgesamt gibt es  2000 Berichte über Missbrauch  in australischem Flüchtlingslager

 In einem australischen Lager auf der Pazifikinsel Nauru soll es einem Medienbericht zufolge zahlreiche Fälle von Missbrauch der dort internierten Flüchtlinge gegeben haben. Der "Guardian" veröffentlichte am Mittwoch im Internet mehr als 2000 Berichte über Vorfälle auf dem Gelände.

Dabei handelt es sich der britischen Zeitung zufolge um interne Dokumente aus der Zeit von Mai 2013 bis Oktober 2015, die an sie weitergegeben worden seien.

Gewalt gegen Kinder

In mehr als der Hälfte der Berichte gehe es um Gewalt gegen Kinder - darunter sieben Fälle sexuellen Missbrauchs, 59 körperliche Angriffe und 30 Fälle von Selbstverletzungen. Es ist etwa von einer Aufseherin zu lesen, die einem kleinen Mädchen mit einer Taschenlampe in den Intimbereich geleuchtet haben soll.

Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Behandlung der Flüchtlinge scharf. Australiens Premierminister Malcolm Turnbull sagte, seine Regierung werde die Dokumente sorgfältig prüfen. Die Berichte stammen laut "Guardian" von Wachleuten, Sozialarbeitern und Lehrern des Lagers.

Australien ist für seine kompromisslose Asylpolitik bekannt. Das Land unterhält auf Nauru und in Papua-Neuguinea Lager für Asylsuchende, die auf dem Weg nach Australien auf dem Meer abgefangen wurden.
 

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