Armen soll Zugang zu sauberen Sanitäreinrichtungen ermöglicht werden.
Neue Toiletten braucht die Welt: Die Bill und Melinda Gates Foundation hat am Dienstag bei der AfricaSan-Konferenz in Ruandas Hauptstadt Kigali die Einführung einer neuen Strategie bekanntgegeben, mit der sichere und saubere sanitäre Einrichtungen für Millionen arme Menschen in Entwicklungsländern geschaffen werden sollen. Laut einer Aussendung der Foundation sind fast 40 Prozent der Weltbevölkerung vom Problem, keinen ausreichenden Zugang zu sauberen sanitären Anlagen zu haben, betroffen.
Erfindung
Die Stiftung kündigte an, 42 Millionen US-Dollar (29,7 Mio. Euro) für neue Sanitäreinrichtungen bereitzustellen, mit denen Erfindungen im Abfallmanagement gefördert werden sollen, die der Lagerung von Fäkalien und deren Umwandlung in wiederverwendbare Energie, Düngemittel und Frischwasser dienen. Außerdem will die Stiftung die Zusammenarbeit mit im Land ansässigen Organisationen und Gemeinden unterstützen, um so Defäkation im Freien zu verhindern und den Zugang zu erschwinglichen und nachhaltigen Sanitäreinrichtungen zu schaffen.
Sylvia Mathews Burwell, Präsidentin des weltweiten Entwicklungsprogramms der Bill und Melinda Gates Foundation, rief Spender, Regierungen, Privat- und Nichtregierungsorganisationen dazu auf, sich an der Lösung dieses Problems zu beteiligen. Kaum jemand in den Entwicklungsländern habe Zugang zu Toiletten mit Wasserspülung, Milliarden Menschen haben keine Möglichkeit zu sicheren und zuverlässigen Toiletten- oder Latrineneinrichtungen zu gelangen. Mehr als eine Milliarde Menschen verrichten ihr Bedürfnis im Freien.
Neue Methoden und Technologien
Die Stiftung und ihre Partner arbeiten nach eigenen Angaben an neuen Methoden und Technologien, die alle Aspekte des Sanitärbereichs miteinbeziehen - unter anderem an der Entwicklung wasserloser, hygienischer Toiletten, die keine Kanalanschlüsse benötigen, um Exkremente abzuführen und zu recyceln. Viele Lösungen verwenden hochmoderne Technologien, mit denen menschliche Ausscheidungen in Kraftstoff, Düngemittel und sogar sicheres Trinkwasser umgewandelt werden können, um die Gemeinden zu versorgen.