Nach Rücktrittsaufforderungen

Bischofskonferenzen stärken Papst den Rücken

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Franziskus schmerzt Vorgehen Viganos.

Nach der Rücktrittsforderung des früheren US-Nuntius, Erzbischof Carlo Maria Vigano, an Papst Franziskus, hat sich u.a. die EU-Bischofskommission COMECE demonstrativ hinter den Pontifex gestellt.
 
"Angesichts der ernsthaften Angriffe auf die Kirche und den Heiligen Vater bekräftigt die COMECE ihre Unterstützung, ihre Treue und ihr Vertrauen gegenüber Papst Franziskus", erklärte COMECE-Präsident Erzbischof Jean-Claude Hollerich am Freitag in Brüssel. Man verurteile Versuche, "die Kirche Christi zu spalten", und rufe alle Menschen guten Willens auf, "für die Entwicklung einer Welt der Gerechtigkeit, der Wahrheit und des Friedens zu arbeiten", so der Luxemburger Erzbischof laut Kathpress.
 

Brief brachte Stein ins Rollen

Weitere Solidaritätsbekundungen kamen aus Spanien, Argentinien, Peru, Paraguay und den USA. Am Samstag hatte außerdem der Feldkircher Bischof Benno Elbs in einem Brief an die Gläubigen und Mitarbeiter in seiner Diözese zum Gebet für den Papst aufgerufen. Anlass ist das Schreiben von Erzbischof Carlo Maria Vigano, ehemaliger Nuntius des Heiligen Stuhles in den USA, in dem dieser Papst Franziskus und mehrere Kardinäle beschuldigt, den Missbrauch durch den ehemaligen US-Kardinal Theodore McCarrick vertuscht zu haben.
 
Am Samstag rief außerdem der Chef der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Giovanni Angelo Becciu, die Kirche zu Einheit und Gehorsam dem Papst gegenüber auf: "Vom Papst empfängt man all seine Anweisungen, Hinweise und Worte und nimmt sie an", sagte der Kurienkardinal dem vatikanischen Nachrichtenportal "Vatican News".
 

Papst "ruhig und gelassen"

Die erste Bischofskonferenz, die sich nach Viganos Brief zu Wort meldete, war die US-amerikanische: "Dies sind schwierige Tage, und wir drücken dem Papst unsere brüderliche Zuneigung aus", bekräftigte der Vorsitzende, Kardinal Daniel DiNardo. Er bat den Papst um eine Audienz, um seine Unterstützung für einen detaillierten Aktionsplan der US-Bischöfe zu erhalten. Die Vorschläge zielen darauf, die Meldung von Missbrauch und Fehlverhalten durch Bischöfe zu vereinfachen und die Verfahren zur Lösung von Beschwerden gegen Bischöfe zu verbessern.
 
Betont gelassen hatte man sich im Vatikan gezeigt: Papst Franziskus sei trotz der aktuellen Anschuldigungen "ruhig und gelassen", betonte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Interview mit dem Magazin "Vatican Insider". Dennoch habe das Agieren von Erzbischof Vigano "große Schmerzen" verursacht, räumte Parolin ein.
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