Kurz vor Aussage

Boeing-Whistleblower mysteriös gestorben

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John Barnett  wollte über Qualitätsmängel bei Boeing auspacken - kurz vor seiner Aussage verstarb der Ingenieur plötzlich. 

Der US-Flugzeugbauer Boeing kommt nicht zur Ruhe. In den letzten Monaten kam es immer wieder zu Zwischenfällen, einem Zeitungsbericht zufolge ist Boeing sogar bei umfangreichen Sicherheitsprüfungen der US-Luftfahrtbehörde FAA an der 737 MAX bei mehr als einem Drittel der Tests durchgefallen.

Nun sorgt auch noch ein mysteriöser Todesfall für Aufregung. John Barnett arbeitete 32 Jahre lang als Ingenieur bei Boeing, ehe er 2019 öffentlich Sicherheitsbedenken bei Boeing äußerte. Beim aktuellen Whistleblower-Prozess sagte der 62-jährige US-Amerikaner am 5. März aus. Wenige Tage später war noch eine zweite Zeugenaussage gegen Boeing geplant. Zu dieser kam es aber nicht mehr – Barnett verstarb plötzlich.

Anwalt zweifelt an Todesursache

Laut offizieller Darstellung starb Barnett an einer „offensichtlich selbst zugefügten Schusswunde“ - sein Anwalt zweifelt jedoch daran. Der Ingenieur habe sich lange auf seine Aussage vorbereitet und wollte unbedingt die aufgedeckten Mängel bei der Qualitätskontrolle darlegen. So habe das Unternehmen Flugzeuge des Typs 787 Dreamliner in aller Eile hergestellt und dabei auch Mängel in der Qualität in Kauf genommen. So würden im Notfall etwa nur drei von vier Atemmasken funktionieren. Barnetts Anwalt fordert nun eine unabhängige Untersuchung des Todesfalls.

Boeing veröffentlichte hingegen ein offizielles Statement: „Wir sind traurig über das Ableben von Mr. Barnett. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“
  

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