"Aggressive" Steuerpolitik

Brüssel weist sieben EU-Staaten zurecht

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Bericht kritisiert Steuersparmodelle für multinationale Unternehmen.

Die EU-Kommission übt in einem am Mittwoch erscheinenden Bericht scharfe Kritik an der "aggressiven" Steuerpolitik mehrerer EU-Mitgliedsländer. "Diese Praktiken untergraben die Gerechtigkeit und gleiche Wettbewerbsbedingungen auf unserem Binnenmarkt", erklärte Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici am Dienstag.

Betroffen von der Zurechtweisung sind demnach Belgien, Zypern, Ungarn, Irland, Luxemburg, Malta und die Niederlande.

Ungarn neu auf Liste

In vielen der genannten Länder befinden sich Firmensitze multinationaler Konzerne wie Google, Apple oder Facebook. Komplizierte Steuermodelle ermöglichen es den Konzernen, ihre Gewinne zu verschieben und hohe Steuerzahlungen zu vermeiden. Das erhöhe die Last für die europäischen Steuerzahler, sagte Moscovici. Zwar erkenne er die jüngsten Bemühungen einiger Länder zur Anpassung ihrer Steuermodelle an, doch müsse "offensichtlich" noch viel getan werden.

Länder wie Irland, die Niederlande und Luxemburg stehen seit längerem wegen ihrer Steuerpolitik in der Kritik. Neu auf der Liste ist Ungarn, dessen Beziehungen zur EU wegen der Themen Rechtsstaatlichkeit und Flüchtlingspolitik ohnehin angespannt sind.

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