Crash in Bulgarien

Bus mit Migranten rast in Polizeiauto: Zwei Tote

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 Ein voll besetzter Bus mit 47 illegalen Migranten ist Donnerstagfrüh in der bulgarischen Schwarzmeerstadt Burgas in einen Polizeiwagen gerast 

Dabei wurden zwei Beamte im Alter von 31 und 43 Jahren getötet. Die Flüchtlinge blieben unverletzt, erklärte der bulgarische Gesundheitsminister Assen Medschidiew. Der Lenker des Busses ist flüchtig. Nach ihm sowie nach einem zweiten Mitfahrer wird gefahndet, hieß es bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

"Erste Ermittlungen haben ergeben, dass es sich um einen gezielten Zusammenstoß mit dem Polizeiwagen handelt", sagte der leitende Staatsanwalt in der Küstenstadt Burgas Georgi Tschinew über den Tathergang. Der Bus wurde gestohlen und war mit gefälschten Kennzeichen unterwegs. Vor dem Unfall raste er zwei Mal an einer Verkehrskontrolle vorbei, ohne anzuhalten. Die Insassen sind überwiegend junge Männer, aber auch Frauen und Kinder waren darunter.

Fahrer geflüchtet 

Der Fahrer des Busses sowie eine weitere Person sind flüchtig, gab die Staatsanwaltschaft in Burgas bekannt. Beide Männer sind syrische Staatsbürger mit Flüchtlingsstatus in Bulgarien. Sie hätten die Fahrt organisiert und seien im Bus mitgereist, gab Innenminister Iwan Demerdschiew gegenüber bulgarischen Medien bekannt. Am Unfallort erklärte er, gegen die Schlepperbanden entschieden vorzugehen. "Sie haben uns den Krieg erklärt und wir werden mit der ganzen Härte des Gesetzes noch in den nächsten Tagen darauf antworten", kündigte der Minister an. Er will die Schlepper bis Ende nächster Woche abschieben und gleichzeitig alle Flüchtlingszentren in Bulgarien kontrollieren, denn dort gebe es organisierte Schlepperbanden.

Bulgariens Innenminister sieht das Problem bei der Grenzpolizei, weil sie zugelassen habe, dass eine so große Gruppe illegaler Migranten in das Landesinnere gelangt. Demerdschiew schloss nicht aus, dass Grenzpolizeibeamte am Geschäft mit der illegalen Migration über die bulgarisch-türkische Grenze südlich von Burgas am Schwarzen Meer beteiligt zu sein. "Wir haben einschlägige Information", so der Innenminister. Er warnte erneut, dass der Migrationsdruck auf Bulgarien in den letzten Wochen "enorm" gestiegen sei. Daher verlangte er für die Überwachung der Grenze zur Türkei bessere technische Ausstattung, einschließlich Drohnen. Der 2013/2014 gebaute Grenzzaun wird derzeit renoviert. Verteidigungsminister Dimitar Stojanow versprach zusätzliche 300 Soldaten für die Überwachung des Grenzgebiets im Südosten Bulgariens zur Verfügung zu stellen.

Durch Bulgariens Grenze zur Türkei verläuft der einzige Landweg aus dem Nahen Osten nach Europa. Bulgarien gilt als Transitland.
 

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