Hinter wem steht das Militär?

Chaotischer Putschversuch in Venezuela

Teilen

Maduro: Militärchefs stehen voll hinter mir.

In Venezuela hat Oppositionsführer Juan Guaido die Schlussphase in dem seit Monaten tobenden Machtkampf mit Präsident Nicolas Maduro ausgerufen und offenbar zumindest Teile des Militärs auf seine Seite gezogen. Maduro behauptet aber, dass die Militärchefs voll hinter ihm stehen. Momentan herrscht Chaos und Gerangel um das Militär im Land, das offenbar einen Putsch ausführen oder verhindern soll.

Angesichts des von der Opposition initiierten Umsturzversuchs hat Venezuelas Präsident Nicolás Maduro am Dienstag versichert, er könne auf die "völlige Loyalität" seiner Militärchefs zählen.
 
"Nerven aus Stahl! Ich habe mit den Kommandanten (aller Militärzonen) des Landes gesprochen. Sie haben ihre Loyalität zu Volk, Verfassung und Vaterland ausgedrückt. Ich rufe zu einer Mobilisierung des Volkes auf, um den Sieg des Friedens sicherzustellen", schrieb Maduro auf Twitter. "Wir werden siegen."
 
Chaotischer Putschversuch in Venezuela
© APA/AFP
 
Zuvor hatte der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó einige Soldaten auf seine Seite gezogen und den Rest der Streitkräfte dazu aufgerufen, sich ihm anzuschließen. Abtrünnige Soldaten befreiten zudem den seit Jahren inhaftierten Oppositionsführer Leopoldo López aus dem Hausarrest. "Als Interimspräsident von Venezuela, als rechtmäßiger Oberkommandierender der Streitkräfte, rufe ich alle Soldaten dazu auf, sich uns anzuschließen", sagte Guaidó.
 
Chaotischer Putschversuch in Venezuela
© APA/AFP
 
Das Ende der Unterdrückung durch Maduro habe begonnen, sagte der selbst ernannte Interimspräsident in einem Video, das am Dienstag auf seinem Twitter-Konto veröffentlicht wurde. Dabei war er in Begleitung von Männern in Militäruniform und dem Oppositionspolitiker Leopoldo Lopez zu sehen, der eigentlich unter Hausarrest steht. "Militärs haben mich auf Anweisung von Präsident Guaidó befreit", schrieb López am Dienstag auf Twitter. Guaido deutete an, er werde aus den Reihen des Militärs unterstützt.
 

Guido glaubt Militär hinter sich

"Die nationalen Streitkräfte haben die richtige Entscheidung getroffen, und sie zählen auf die Unterstützung des venezolanischen Volkes", sagte Guaido, der sich nach eigenen Worten beim Luftwaffenstützpunkt La Carlota bei Caracas befand. Dort wurde er von einem Reuters-Reporter gesehen. Maduros Regierung teilte mit, sie sei mit einer kleiner Gruppe "militärischer Verräter" konfrontiert. Diese wolle einen Putsch vorantreiben, teilte Informationsminister Jorge Rodriguez über Twitter mit.
 
Chaotischer Putschversuch in Venezuela
© APA/AFP
 
Für Mittwoch hat Guaido die größten Proteste in der Geschichte des Landes angekündigt. Maduro bezeichnet Guaido als Marionette in einem von den USA gesteuerten Umsturzversuch.
 

Marsch "ohne Rückkehr" gegen Maduro 

Die von Parlamentspräsident Juan Guaidó angeführte Oppositionsbewegung in Venezuela hat am Dienstag zu einem "Marsch ohne Rückkehr" zum Sturz von Präsident Nicolás Maduro aufgerufen. Zugleich appellierte Guaidó an die Militärs, Maduro nicht anzuerkennen, weil dieser sein Amt widerrechtlich an sich gerissen habe.
 

Venezolaner versammeln sich bei Militärbasis - Schüsse

Zahlreiche Einwohner der venezolanischen Hauptstadt Caracas sind am Dienstagmorgen dem Aufruf der Opposition gefolgt und haben sich auf einer Autobahn am Rand des Luftwaffenstützpunktes La Carlota versammelt. Mehrere Soldaten der Nationalgarde schlossen sich ihnen an.
 
Ihren Wechsel von der Unterstützung der Regierung zur Opposition kennzeichneten sie teils mit dem Tragen blauer Tücher. Videoaufnahmen zeigten Menschen, die auf dem Weg zu dem Stützpunkt die venezolanische Flaggen schwenkend über eine Brücke liefen. Dabei waren Schüsse zu hören und Rauch zu sehen. Unklar war, von wo und wem die Schüsse abgegeben wurden.
 
Chaotischer Putschversuch in Venezuela
© APA/AFP
 
Venezuelas selbst ernannter Interimspräsident Juan Guaidó hatte zuvor erklärt, dass die "Operation Freiheit", mit der der sozialistische Staatschef Nicolás Maduro aus dem Amt gedrängt werden soll, jetzt in die entscheidende Phase gehe. Er und der aus dem Hausarrest befreite Regierungsgegner Leopoldo López hatten die Bürger und das Militär des Landes aufgerufen, sich ihnen auf der Straße anzuschließen.
 
Chaotischer Putschversuch in Venezuela
© APA/AFP
 
Ein Militärkommandant in der Militärbasis widersprach den "in sozialen Netzwerken kursierenden Kommentaren", dass La Carlota von Putschisten eingenommen worden sei. Dies sei nicht der Fall. Die dort anwesenden Truppen seien Maduro treu ergeben, sagte er einer Reporterin des regierungsnahen Senders TeleSur.
 

Oppositionsführer López ruft Militär und Bürger auf die Straße

Der aus einem Hausarrest befreite venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López hat Bürger wie Militärs des Landes aufgerufen, sich der "Operation Freiheit" zum Sturz der sozialistischen Regierung anzuschließen.
 
"Alle Venezolaner, die sich Freiheit wünschen, sollen kommen", erklärte López vor Journalisten am Dienstagmorgen (Ortszeit) nahe dem Militärstützpunkt La Carlota in der Hauptstadt Caracas. "In diesem Moment sollen alle Venezolaner, mit Uniform und ohne, auf die Straße."
 
Die spanische Nachrichtenagentur EFE meldete unterdessen, dass vor der Militärbasis La Carlota mindestens eine Person verletzt worden sei. Die genauen Hintergründe seien aber vorerst nicht klar.
 
Venezuelas selbst ernannter Interimspräsident Juan Guaidó will den sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro aus dem Amt drängen. Am Dienstagmorgen hatte Guaidó erklärt, die "Operation Freiheit" gehe jetzt in die entscheidende Phase. Gleichzeitig zeigte er sich mit seinem politischen Ziehvater López, der die vergangenen Jahre im Hausarrest verbracht hatte und nach eigenen Angaben nun von Soldaten befreit wurde. Das Militär stand bisher mehrheitlich hinter Maduro.
 

Regierung ruft Anhänger zur Verteidigung Maduros auf

Im Machtkampf zwischen dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó und dem Staatschef Nicolás Maduro in Venezuela haben die regierenden Sozialisten ihre Anhänger zur Verteidigung des Präsidentenpalastes Miraflores aufgerufen. Sicherheitskräfte setzten am Dienstag Tränengas gegen Oppositionschef Juan Guaido ein.
 
Der selbst ernannte Übergangspräsident befand sich zusammen mit etwa 70 Männern in Militäruniform vor dem Luftwaffenstützpunkt La Carlota bei Caracas. Er erklärte, er werde vom Militär unterstützt. Die Streitkräfte des Landes hätten "die richtige Entscheidung getroffen".
 
"Genossen, die Rechten wollen dem Volk seine Erfolge entreißen. Ich lade alle ein - das Volk von Venezuela, die Milizen, die sozialistische Partei - zum Palast von Miraflores zu kommen, um die Revolution, Nicolás und das Erbe von Hugo Chávez zu verteidigen", sagte der Präsident der regierungstreuen Verfassungsgebenden Versammlung und einflussreiche Parteifunktionär Diosdado Cabello am Dienstag.
 
Verteidigungsminister Vladimir Padrino gelobte der Regierung von Maduro die Treue. "Die Streitkräfte verteidigen die Verfassung und die legitimen Autoritäten", schrieb er auf Twitter. "Alle militärischen Einheiten melden Normalität in ihren Kasernen und Stützpunkten und befinden sich unter der Befehlsgewalt ihrer Kommandeure."
 
Zuvor hatte Guaidó sich an der Seite einiger Soldaten gezeigt und die Endphase seiner "Operation Freiheit" eingeläutet. Er rief weitere Einheiten dazu auf, sich ihm anzuschließen und Maduro aus dem Amt zu drängen. Eigenen Angaben zufolge hatten Soldaten am Dienstagmorgen (Ortszeit) den seit Jahren inhaftierten Oppositionsführer Leopoldo López aus dem Hausarrest befreit.
 

US-Politiker begrüßt Entwicklung im Machtkampf in Venezuela

Der republikanische US-Senator Marco Rubio hat die neueste Entwicklung im Machtkampf zwischen Opposition und Regierung in Venezuela begrüßt. "Dies ist der Moment für die Offiziere des Militärs in Venezuela, um ihren Eid zu erfüllen und den legitimen Interimspräsidenten Juan Guaidó in seinem Bemühen, Demokratie wiederherzustellen, zu unterstützen", schrieb Rubio (Florida) am Dienstag auf Twitter.
 
In Venezuela hatten Militärs zuvor auf Geheiß von Guaidó einen seit Jahren inhaftierten Oppositionspolitiker befreit. Sie riefen die Bürger dazu auf, gemeinsam den sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen. Die Situation war zunächst nicht völlig klar.
 
Die USA haben Guaidó als legitimen politischen Führer Venezuelas anerkannt und die Regierung Maduros mit erheblichen Sanktionen belegt. Rubio forderte die Menschen in Venezuela auf, auf die Straßen zu gehen und für Guaidó zu demonstrieren. "Jetzt ist der Moment, auf die Straße zu gehen, in Unterstützung Eurer legitimen, verfassungsmäßigen Regierung", schrieb der US-Senator mit Wurzeln in Kuba. Rubio beklagte, dass am Dienstag der Zugang zu Medien in Venezuela gesperrt wurde.
 

Kolumbiens Präsident: Armee soll sich Guaidó anschließen

Der kolumbianischen Präsident Ivan Duque hat am Dienstag die venezolanische Armee aufgerufen, sich Oppositionsführer Juan Guaidó anzuschließen. Dieser hatte zuvor erklärt, er werde von einer Gruppe von Militärs unterstützt.
 
"Wir appellieren an die Soldaten und das Volk Venezuelas, sich auf die richtige Seite der Geschichte zu stellen und die Diktatur und die Usurpation (der Macht durch Präsident Nicolás Maduro, Anm.) zurückzuweisen", erklärte der kolumbianische Staatschef auf Twitter.
 
Unterdessen gab es Berichte, wonach beim Militärstützpunkt La Carlota in der Hauptstadt Caracas, wo die Oppositionsführer Guaidó und Leopoldo López Anhänger versammelt haben, Schüsse gefallen seien. Zudem sei Tränengas zum Einsatz gekommen.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.