Schmidt meint, wir könnten nicht alle nur Salatblätter essen.
Der deutsche Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) hat davor gewarnt, den Speiseplan in Kantinen aus Rücksicht auf Muslime einzuschränken. "Ich nehme mit Besorgnis wahr, dass Schweinefleisch in Schulen und Kantinen vom Speiseplan genommen wird", sagte Schmidt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben).
Verpflegung nicht nur "halal" oder "koscher"
"Unser Weg kann doch nicht sein, dass wir kulturelle Unterschiede bei der Ernährung mit der Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner beantworten." Zuletzt hatte es wiederholt Berichte gegeben, dass in Kantinen vermehrt auf Schweinefleisch verzichtet werde, um auf religiöse Gebräuche Rücksicht zu nehmen. Die Verpflegung in Kitas und Schulen dürfe nicht allein an Kriterien wie "halal" oder "koscher" ausgerichtet werden, forderte Schmidt.
Vielfältiges Nahrungsangebot
Zwar bedeute ein vielfältiges Nahrungsangebot einen höheren Aufwand. "Aber wenn wir in unserer Gesellschaft den Respekt vor kulturellen Befindlichkeiten und Traditionen erhalten wollen, müssen wir uns dieser Mühe unterziehen", sagte der CSU-Politiker. Jeder habe das Recht, das zu essen, was er gewohnt sei, aber "der Kompromiss kann nicht sein, dass jeder nur noch Salatblätter zu sich nimmt".