So will der Immobilienmogul den US-Präsidenten aus dem Amt jagen.
Dem Immobilienmogul im Weißen Haus könnte nicht nur die Justiz gefährlich werden. US-Präsident Donald Trump ist auch aus seiner eigenen sozialen Schicht ein mächtiger Gegner erwachsen: Der US-Milliardär Tom Steyer, langjähriger Chef eines Hedgefonds.
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Kampagne
Dieser fährt seit vergangenem Jahr massive Anzeigen- und Mobilisierungskampagnen gegen Trump, die er nun vor den Kongresswahlen im November nochmals verstärkt hat. Steyer bezeichnet den amtierenden US-Präsidenten als "akute Gefahr für das amerikanische Volk". Sein Ziel ist die Absetzung des Präsidenten.
Mehr als 5,5 Millionen Menschen haben eine von Steyer lancierte Petition unterschrieben, die den Kongress zur Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump auffordert. Der Ex-Finanzinvestor und Demokrat will in diesem Jahr insgesamt mehr als 110 Millionen Dollar (94,70 Mio. Euro) in seine politischen Kampagnen stecken. Er setzt damit nicht nur Trump, sondern auch seine eigene Partei unter Druck.
Amtsenthebung
Steyer ist erbost darüber, dass die Oppositionschefs im Kongress vor dem Amtsenthebungsverfahren - dem "Impeachment" - zurückscheuen. Das Establishment der Demokraten wolle sich nicht mit der "offenkundigen Wahrheit" auseinandersetzen, dass Trump "ungezügelt korrupt" und die Schwelle für seine Absetzung längst überschritten sei, wetterte Steyer kürzlich bei einem Auftritt vor linksgerichteten Aktivisten in New Orleans.
Der 61-Jährige setzt deshalb nicht auf die Partei, sondern sein eigenes Netzwerk, um das "Impeachment" zu einem zentralen Thema der Kongresswahlen zu machen. Durch ihre Finanzkraft und anschwellende Schar von Aktivisten ist seine Bewegung zu einem nicht zu unterschätzenden Wahlfaktor geworden. Nach Steyers Planungen soll sein Netzwerk in nächster Zeit auf rund tausend Mitarbeiter und 2.000 Freiwillige anwachsen.
Um den Demokraten zur Eroberung der Mehrheit im Repräsentantenhaus zu verhelfen, greift der hyperaktive Milliardär Kandidaten in Schlüsselbezirken finanziell unter die Arme. Zugleich fährt er eine Kampagne zur Mobilisierung von jüngeren Wählern in elf voraussichtlich wahlentscheidenden Bundesstaaten.
Steyers Vermögen wird vom Magazin "Forbes" auf 1,6 Milliarden Dollar geschätzt. Seine Tätigkeit als Finanzinvestor hat er aber längst aufgegeben. Bereits 2012 stieg er aus dem von ihm gegründeten und mehr als 25 Jahre lang geleiteten Fonds Farallon Capital Management aus, um sich voll dem politischen Aktivismus zu verschreiben.
Klimaschutz
Sein Schwerpunkt lag dabei in den ersten Jahren auf dem Klimaschutz. In der Amtszeit von Präsident Barack Obama kämpfte Steyer vor allem gegen die Ölpipeline Keystone XL.
Der schlaksige Mann mit der markanten römischen Nase wuchs in gutsituierten Verhältnissen in New York auf. Sein Vater gehörte als junger Mann zum Team der Staatsanwälte bei den Nürnberger NS-Kriegsverbrecherprozessen, später wurde er Wall-Street-Anwalt. Seine Mutter hatte hingegen einen ganz anderen Job. Sie war Lehrerin, zeitweise unterrichtete sie Straftäter im Gefängnis.
Steyer studierte an den Eliteuniversitäten Yale und Stanford und arbeitete für die Investmentbanken Morgan Stanley und Goldman Sachs, bevor er sich selbstständig machte. Mit riskanten und rabiaten Operationen machte er Farallon zu einem der zeitweise größten Hedgefonds der Welt.
Seinen Wandel von der "Heuschrecke" zum Öko- und Politaktivisten beschreibt der in San Francisco lebende Milliardär als allmählichen Prozess. Beeinflusst hätten ihn seine Rolle als Familienvater - Steyer hat vier erwachsene Kinder - und seine in fortgeschrittenem Alter begonnenen Kirchenbesuche.
Seine politischen Ziele verfolgt Steyer mit aggressiver Wucht - darin ist er seinem Feind im Weißen Haus nicht unähnlich. So wirft er etwa Trump in einem seiner TV-Spots vor, sich in seinen unternehmerischen Aktivitäten von "russischem Geld" abhängig gemacht haben. Diese Abhängigkeit sei eine "Furcht einflößende Bedrohung für Amerika".
Wird aus Trumps Absetzung nichts, könnte Steyer als Nächstes womöglich das direkte Duell mit dem Präsidenten anstreben. Eine Bewerbung um das Präsidentenamt 2020 schließt er nicht aus.