Die nächsten elf Wochen könnten entscheiden, ob Trump in Mega-Skandalen untergeht – oder ob doch wieder alles abperlt.
Turbulent waren ja bereits die ersten eineinhalb Jahre, doch jetzt tritt die Trump-Präsidentschaft in die „heißeste und gefährlichste Phase“, wie es die „Washington Post“ zuspitzt.
Die nächsten Monate könnten entscheiden, ob der Brachial-Präsident in einem Skandal-Feuersturm verglüht – oder sich behauptet und sogar mit intakten Chancen zur Wiederwahl das Drama durchsteht.
Befürchtet wird auch, dass ein in die Enge getriebener Trump die USA in eine Verfassungskrise führen – und sich zu gefährlichen Harakiri-Aktionen hinreißen lassen könnte.
Die Zeichen stehen vor dem erwarteten, wilden Trump-Herbst bereits jetzt auf Sturm: Schon Ende des Monats könnte mit der möglichen Festnahme und Anklage seines Ex-Privatanwaltes Michael Cohen wegen mutmaßlichem Finanzbetrug und Verstößen gegen Wahlgesetze ein neuer Höhepunkt der bisherigen Skandalserie erreicht sein.
Das Horror-Szenario für den Präsidenten: Der unter Druck geratene Cohen könnte gegenüber der New Yorker Staatsanwaltschaft „Singen wie ein Vogel“, um seine Haut zu retten, so Experten. Und kaum wer weiß mehr über Trumps mögliche Leichen im Keller als sein ehemaliger treuer „Fixer“ (Problemlöser).
In Gefahr ist der ganze Trump-Clan: Cohen arbeitete mehr als ein Jahrzehnt lang für Trump, die Immobilienfirma „Trump Organization“ und Trumps Kinder Eric, Don Jr. und Ivanka.
Gleichzeitig scheint „Kremlgate“-Sonderermittler Robert Mueller bei seinen Untersuchungen über mögliche Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und dem Kreml während russischer Cyber-Attacken gegen die Kontrahentin Hillary Clinton (D), sowie des Verdachts der Justizbehinderung in die Zielgerade zu biegen.
FBI-Veteran Mueller ließ sich bisher kaum in die Karten schauen. Potenzielle Bombenenthüllungen sind im Herbst zu erwarten, meinen immer mehr Experten. Im für Trump schlimmsten Fall könnte Mueller strafrechtliche Anklagen gegen den Präsidenten und etwaige Komplizen empfehlen.
Sollte er es „nur“ bei einem Report belassen über mögliche Verfehlungen, wäre die politische Sprengkraft trotzdem enorm.
Trump scheint klar, dass eine Zeitbombe tickt: Seine Twitter-Attacken gegen den FBI-Mann werden immer schärfer und persönlicher. Laut dem Sender MSNBC sei „ein Anflug von Panik im Oval Office unübersehbar“. In einem Tweet Montag machte Trump den Sonderermittler als „ehrlos“ und „diskreditiert“ herunter.
Vor allem aber zittern Trump & Co. auch vor einem möglichen Erdrutschsieg der oppositionellen Demokraten bei den Zwischenwahlen am 6. November. Die Machtübernahme der „Dems“ in einer oder sogar beiden Kammern des Kongresses wäre für Trump ein politisches Waterloo, die nächste Welle an Untersuchungen die Folge.
Auch die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens ist dabei nicht ausgeschlossen.
„Post“-Kolumnist Paul Waldman übertreibt nicht mit seiner Einschätzung: „Die nächsten elf Wochen könnten die intensivsten und folgenreichsten von Donald Trumps Präsidentschaft sein“.