Eine Schwangere und ein Kind mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
In der südschwedischen Großstadt Malmö hat es in der Nacht auf Donnerstag innerhalb von weniger als einer Stunde gleich drei Explosionen gegeben. Es habe sich um verhältnismäßig kräftige Detonationen gehandelt, sagte der zuständige Polizeichef Stefan Sinteus am Donnerstagvormittag auf einer Pressekonferenz. Eine Schwangere und ein Kind seien ins Krankenhaus gebracht worden - Sinteus unterstrich jedoch, dass noch unklar sei, ob dies mit den Explosionen zusammenhänge.
Laut dem Polizeichef hatte das Kind einen Asthma-Anfall erlitten. Die erste Detonation wurde der Polizei um 2.38 Uhr gemeldet, die weiteren dann um 2.51 und 3.19 Uhr. 16 Wohnungstüren seien in einem Treppenhaus beschädigt worden, bei den anderen beiden Vorfällen seien der Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses sowie der Eingang eines Lebensmittelgeschäfts und ein geparktes Auto beschädigt worden.
Rache nach Mord
Die drei betroffenen Orte liegen allesamt im Süden der Stadt. Verdächtige sind bisher nicht festgenommen worden. Die Hintergründe der Vorfälle seien noch unklar, sagte Sinteus. Nach Informationen des Rundfunksenders SVT wird Rache nach einem unaufgeklärten Mord als Motiv hinter den Vorfällen vermutet.
Schweden hat seit Längerem ein Problem mit Schießereien und vorsätzlich herbeigeführten Explosionen, deren Hintergründe im Bandenmilieu vermutet werden. Meist gibt es dabei keine Verletzten, aber teils größere Sachschäden. Zu Festnahmen kommt es danach nur selten. Auch in Malmö sind mehrere kriminelle Banden aktiv, die Lage in der drittgrößten Stadt des skandinavischen Landes hatte sich zuletzt aber offenbar etwas gebessert. Man habe in den vergangenen Jahren eine spürbar positive Entwicklung gesehen, sagte Sinteus.