Verfeindete Milizen

Dutzende Tote nach Gefechten in Libyen

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Kämpfe um Luftwaffenstützpunkt im Süden des Landes.

In Libyen sind am Donnerstag bei Gefechten rivalisierender Milizen Dutzende von Menschen ums Leben gekommen. Militär- und Ärztevertreter sprachen nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters von mindestens 60 Toten - darunter auch mehrere Zivilisten. Lokale Medien berichteten unter Berufung auf Behörden vor Ort von mehr als 70 Todesopfern.

Den Angaben zufolge griff eine Brigade von Kämpfern aus der westlibyschen Stadt Misrata den Luftwaffenstützpunkt Brak Al-Shati im Süden des Landes an, den sie kürzlich einer feindlichen Gruppe mit Verbindungen zur Libyschen Nationalarmee (LNA) überlassen hatte. Die LNA wird angeführt von Rebellenkommandant Khalifa Haftar und kontrolliert den Osten des Landes. Haftar will sich nicht unter das Kommando der von den Vereinten Nationen anerkannten Einheitsregierung stellen.

Zerrüttetes Land

Der Bürgermeister von Brak Al-Shati, Ibrahim Zemmi, gab die Anzahl der toten Brigaden-Kämpfern gegenüber lokalen Medien mit mindestens 74 an. Der Brigadensprecher, Mohamed Al-Afirs, sprach von insgesamt 86 Toten. Die Zahlen konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Der Streit verhindert die Einheit des seit 2011 von einem Bürgerkrieg zerrütteten Landes und auch einen erfolgreichen Kampf gegen Schlepperorganisationen. Libyen gilt als zentrales Land auf dem Weg von afrikanischen Migranten über das Mittelmeer nach Italien.
 

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