Anführer verhaftet

Ekat bei Srebrenica-Gedenkfeier

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I. Mustafic ließ um den Friedhof Kriegsflaggen der Bosniaken-Armee aufstellen

Bei den Gedenkfeiern zum 15. Jahrestag des Völkermords von Srebrenica ist es am heutigen Sonntag zu einem Zwischenfall gekommen. Vor dem Friedhof in Potocari, auf dem sich zahlreiche ausländische Staatsgäste eingefunden hatten, wurde ein führendes Mitglied des wichtigsten Srebrenica-Hinterbliebenenverbandes "Mütter von Srebrenica", Ibran Mustafic, festgenommen.

Medienberichten zufolge erfolgte die Festnahme wegen Kriegsflaggen der Bosniaken-Armee und Plakaten, die Mustafic jüngst um den Friedhof aufstellen ließ. Darauf wurde Serbien des Völkermordes beschuldigt und die bosnisch-serbische Republik als Völkermord-Schöpfung bezeichnet. Die Gemeindepolizei hatte zuvor Strafanzeige gegen Mustafic eingereicht, nachdem er sich weigerte, die Plakate zu entfernen. Srebrenica wird von den bosnisch-serbischen Behörden kontrolliert.

Beisetzung
Auf dem Erinnerungsfriedhof soll heute unter 775 Massaker-Opfern auch ein Bruder von Mustafic beigesetzt werden. "Mütter von Srebrenica" bekundeten in den vergangenen Tagen ihre Unzufriedenheit, weil es zum 15. Jahrestag des Massakers in Potocari kein Begräbnis mit Staatsehren für die Opfer geben wird.

Auch der Wunsch, der Opfer des Massakers beim heutigen Finalspiel der Fußball-Weltmeisterschaft mit einer Schweigeminute zu gedenken, wird nicht in Erfüllung gehen. Im WM-Finale tritt Spanien gegen die Niederlande an. Die UNO-Schutzzone Srebrenica war im Bosnien-Krieg von niederländischen Blauhelmen kontrolliert worden, denen vorgeworfen wird, nicht alles getan zu haben, um die Einnahme der Stadt durch die bosnischen Serben und den drohenden Völkermord zu verhindern.

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