Reykjanes-Halbinsel

Evakuierungsplan: Island rüstet sich für Vulkanausbruch

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Die unterirdische Aktivität in einem Vulkangebiet in der Nähe der isländischen Hauptstadt Reykjavik kommt auch nach fast zwei Wochen nicht zur Ruhe. 

 In den vergangenen 24 Stunden seien rund 1.300 weitere Erdbeben auf der Reykjanes-Halbinsel verzeichnet worden, teilte die isländische Wetterbehörde Vedurstofa am Montag mit. Das kräftigste davon habe eine Stärke von 3,6 gehabt und sei rund drei Kilometer nordöstlich des Berges Thorbjörn aufgetreten.

An einer Messstelle an dem Berg habe sich die Erde bisher um sieben Zentimeter angehoben, schrieb die Behörde. Der unterirdische Magmazufluss sei deutlich größer als bei vorherigen Ereignissen dieser Art. Wie der Rundfunksender RÚV berichtete, gab es aber bisher keine eindeutigen Anzeichen dafür, dass die Magma näher an die Erdoberfläche gelangt. Dennoch fing der Sender bereits damit an, die Lage am Thorbjörn mit einem Livestream zu verfolgen.

Die Reykjanes-Halbinsel liegt südwestlich der Hauptstadt Reykjavik. Erdbebenserien haben in dem Gebiet in den vergangenen drei Jahren gleich dreimal vulkanische Ausbrüche angekündigt: Zuletzt war es dort im Juli zu einer mehrwöchigen Eruption gekommen, ohne dass eine größere Gefahr für besiedelte Gebiete bestand. Diesmal wurde jedoch mit Sorge auf ein Geothermiekraftwerk in der Region geblickt. Direkt daneben liegt die Blaue Lagune, ein vor allem bei Touristen beliebtes Thermalbad.

Für den Ort Grindavík wenige Kilometer weiter südlich wurde bereits ein Evakuierungsplan für den Fall der Fälle ausgearbeitet. Es werde jedoch nur evakuiert, wenn Menschen in Gefahr seien, sagte der Leiter des isländischen Zivilschutzes, Vídir Reynisson, am Montag auf einer Pressekonferenz.

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