Mammut-Prozess

Ex-Drogenboss "El Chapo" legt New York lahm

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Einst berüchtigtem mexikanischem Drogenboss droht lebenslange Haft.

Der Prozess gegen Joaquin "El Chapo" Guzman, ehemals einer der berüchtigtsten Drogenbosse Mexikos, beginnt am Montag in New York. Der 61-Jährige muss sich unter anderem wegen Drogenschmuggels, Waffenhandels und Geldwäsche verantworten. Es ist ein Prozess der Superlative: Die Brooklyn-Bridge wird geschlossen, der New Yorker Verkehr lahmgelegt, wenn Joaquín „El Chapo“ Guzmán (64) am Montag vom Hochsicherheitsgefängnis in Lower Manhattan in einem Konvoi gepanzerter Autos zum Bezirksgericht in Brooklyn eskortiert wird.

Das mexikanische Sinaloa-Kartell als "größte Drogenschmuggelorganisation der Welt" habe unter seiner Führung von 1989 bis 2014 insgesamt 154.626 Kilogramm Kokain in die USA geschmuggelt, darüber hinaus auch Heroin, Crystal Meth und Marihuana, heißt es in der Anklage. Damit soll es 14 Milliarden Dollar (12,3 Milliarden Euro) verdient haben. Guzman, der 2017 von Mexiko an die USA ausgeliefert wurde, droht eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess ist auf vier Monate anberaumt und findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt.

Hohes Sicherheitsaufgebot 

Das auf vier Monate angesetzte Mammutverfahren vor einem Bezirksgericht in Brooklyn findet hinter verschlossenen Türen statt. Die zwölf Geschworenen und ihre sechs Ersatzkandidaten werden unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen ausgewählt - wie es nur in Prozessen gegen die gefährlichsten Angeklagten der Fall ist. Die Geschworenen bleiben anonym und werden an jedem Prozesstag von Sicherheitsbeamten ins Gericht eskortiert.

Teuerster Prozess der US-Geschichte

Es wird wohl der teuerste Prozess der US-Geschichte. Guzmáns Anwalt Rob Heroy schätzt, dass das Verfahren den Steuerzahler wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen und der Schutzprogramme für die Zeugen „mehr als 50 Millionen Dollar“ kosten wird.
 
 
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