Er bürgte für zwei Syrer, jetzt muss er drei Jahre lang für sie aufkommen.
Er tat es Tausenden gleich. Als er die schrecklichen Bilder aus Syrien sah, bürgte ein Deutschsyrer und Familienvater für zwei Verwandte, damit sie aus dem Bürgerkrieg nach Deutschland flüchten können. Um die Einreise zu fixieren, musste William Eichouh eine sogenannte Verpflichtungserklärung bei der Ausländerbehörde abgeben. Er dachte, das wäre nur über einen kurzen Zeitraum. Ein halbes Jahr maximal, dass er für Unterhalt seines Bruders und dessen Frau aufkommen müsse, bis der Asylbescheid da ist. Doch er täuschte sich.
Der Ingenieur und Vater von drei Kindern muss jetzt für die beiden syrischen Flüchtlinge drei Jahre lang aufkommen. Das geht aus einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Münster hervor, wie die „Welt“ berichtet. Und das, obwohl der Asylbescheid schon längst hier ist und sie die Anerkennung in Deutschland bestätigt bekamen.
Der dreifache Vater, der selbst syrische Wurzeln hat, schätzt die Kosten dafür auf 30.000 Euro. Er ist verzweifelt. In der „Bild“ sagt er: „Ich habe Familie, muss Kredite für ein Haus bedienen. Mir droht der Ruin“. Wenn er das gewusst hätte, hätte er sich nie darauf eingelassen, sagt er dem „Focus“.
Insgesamt sollen 7.000 Syrer im Rahmen eines Landeshilfsprogramms 2013 nach NRW gekommen sein. Ihnen allen wurde der Aufenthalt nur erlaubt, weil Menschen für sie bürgten.