Zum dritten Mal

Für drei Euro: Sizilianische Stadt verkauft Schnäppchen-Häuser

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Bereits zum dritten Mal bietet die sizilianische Stadt Sambuca de Sicilia Häuser für wenige Euro an. An den Kauf sind allerdings Bedingungen geknüpft.

Dolce vita für ein Taschengeld. Die sizilianische Stadt Sambuca de Sicilia verkauft Häuser für nur 3 Euro, berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Bereits 2019 und 2021 habe die Stadt Häuser für zum Teil einen Euro verkauft und damit großen Erfolg gehabt. 

Etwa zwölf Häuser stehen diesmal zum Verkauf, alles Einzelhäuser mit zwei bis drei Schlafzimmern und 50 bis 80 Quadratmetern, die aus goldbräunlichen Steinen gebaut und sich über zwei bis drei Stockwerke erstrecken. Viele der Häuser haben eisengeschmiedete Balkone mit Blick auf die gepflasterten Gassen des Ortes und Panoramaterrassen. Die alten Holztüren sind grün gestrichen und wie die Fenster mit Bögen verziert. Zum Teil verfügen die Zimmer über kleine maurische Innenhöfe mit Zitronenbäumchen und alten bemalten Majolika-Fliesenböden.

Dringend reparaturbedürftig

Doch einen Haken gibt es: Die meisten Häuser seien dringend reparaturbedürftig und voller Gegenstände sowie Möbel, die die ehemaligen Besitzer beim Auszug zurückgelassen haben. Die Renovierungskosten betragen je nach Zustand des Hauses zwischen 30.000 und 200.000 Euro. Je nachdem, wie hoch der Anspruch der neuen Besitzer ist. 

Verkauft werden die Häuser an den Meistbietenden, wobei das erfolgreiche Gebot in einen versiegelten Umschlag gesteckt und nach Ablauf der Bewerberfrist von einem Richter geöffnet wird. Zudem müssen die Teilnehmer der Auktion eine Kaution von 5000 Euro hinterlegen. Diese wird zurückgezahlt, wenn ihr Angebot verliert. Innerhalb von drei Jahren müssen die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sein, ansonsten besteht die Gefahr, die Kautionssicherheit zu verlieren.

Häuser stehen seit Erdbeben leer

Die Häuser stehen wohl seit 1969 leer. Damals verließen viele Bewohner die kleine Stadt, nachdem ein Erdbeben das umliegende Belice-Tal erschüttert hatte. Die Regierung in Rom hatte mit einem speziellen Gesetz die Wiederbelebung der Städte gefördert, wonach die Stadt Eigentümer der verlassenen Häuser wurde. Dadurch geht der Verkaufsprozess schneller, weil die lokalen Behörden nicht zwischen Eigentümer und Käufer kommunizieren müssen. 

Die kleine Stadt soll bisher von den Verkäufen profitiert haben. Nicht nur, dass in der Vergangenheit die Käufer der Häuser oft auch die Häuser nebenan gekauft haben, um die Wohnfläche zu erweitern, es sollen auch neue Pensionen und Geschäfte eröffnet worden sein. Die örtlichen Architekten, Vermessungsingenieure, Innenarchitekten, Notare und Handwerker haben durch die hohe Bautätigkeit der neuen Eigentümer angeblich ebenfalls profitiert.

 

Viele der Käufer kamen bisher aus den USA, weshalb selbst die älteren Einwohner mittlerweile Englisch sprechen mit einem sizilianischen Akzent.

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