Ermittler durchkreuzten Pläne von Terror-Ehepaar

Geheimbehörden vereitelten IS-Anschlag auf Festival

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Eine Geheimaktion der Behörden verhinderte ein geplanten IS-Anschlag.

Die deutschen Behörden haben einen größeren ISIS-Anschlag vereitelt. Das große Ziel soll ein Musikfestival in Norddeutschland gewesen sein.
Mit Haartransplantationen getarnt, plante man einen womöglich verheerenden Anschlag.

Ehepaar räumte Terror-Plan ein

Das Paar um Marcia M. und Oguz G. stellten sich im Oktober 2017 während des Falls von Rakka den kurdischen Behörden. Sie sitzen seitdem in kurdischen Gefängnissen in Nordsyrien in Haft und warten auf ihre Überstellung nach Deutschland. Gegenüber dem Bundesnachrichtendienst BND hat Marcia M. die Pläne rund um den Anschlag bereits gestanden.
In Deutschland drohen dem Terror-Ehepaar Anklagen durch die Bundesanwaltschaft sowie mehrjährige Gefängnisstrafen. Oguz G. soll ein Mitglied im "Deutschsprachigen Islamkreis Hildesheim" des ISIS-Statthalters Abu Walaa gewesen sein.

2015 war der Ehemann des Terror-Paars nach Syrien gereist, schloss sich dort der ISIS an. Gemeinsam mit seiner Frau Marcia M. suchte Oguz G. jedoch auch nach Verbündeten in Deutschland, die Attentäter unterstützen könnten.

Drei Zellen für Anschlag geplant

Nach Erkenntnissen der Ermittler von Bundesamt für Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt soll der Inhalt des Plans gewesen sein, dass drei Zellen mit potenziellen Attentätern nach Deutschland gebracht werden sollten. Als Tarnung sollten die Männer dann verheiratet werden. Die erste Zelle für den Anschlagsplan bestand aus Adnan Sutkovic und Zulhajrat Seadini. Sutkovic war zuvor bereits in einem ISIS-Hinrichtungsvideo ins Visier der Ermittler geraten. Ende 2016 wurden beide in der Türkei mit gefälschten Papieren aufgegriffen und verhaftet, nachdem sie sich einer Haartransplantation unterzogen hatten. Man wollte unbekannt nach Deutschland reisen und den Plan fortsetzen.

Hochrangiger IS-Funktionär als Drahtzieher

Der Auftrag geht den Ermittlungen zufolge offenbar auf einen hochrangigen IS-Funktionär zurück. Der in Syrien zu Tode gekommene Schweizer Thomas C. soll als ein bekannter IS-Funktionär im deutschsprachigen Raum gelten. Die Planungen für den Terroranschlag wurden durch die Ermittlungen der deutschen Behörden sowie den Zerfall des IS durchkreuzt.

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