Anleger verunsichert

Google-Mutter Alphabet wächst langsamer

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Quartalsgewinn ging wegen EU-Strafe um 29 Prozent zurück, Aktie bricht ein.

Eine Milliardenstrafe der EU-Wettbewerbsbehörde hat ein Loch in die Quartalsbilanz der Google-Mutter Alphabet gerissen.

Der Gewinn des US-Technologieriesen brach im ersten Quartal um fast 29 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar (6,02 Mrd. Euro) ein, wie der Suchmaschinenbetreiber am Montag mitteilte. Außerdem war das Umsatzwachstum so gering wie seit drei Jahren nicht mehr.

Die Aktien von Alphabet sackten im nachbörslichen Handel an der Wall Street um mehr als fünf Prozent ab, nachdem sie zu Börsenschluss noch auf ein Rekordhoch von 1.296 Dollar gestiegen waren.

Die Erlöse stiegen im Zeitraum von Jänner bis März um 17 Prozent auf 36,34 Milliarden Dollar. Vom Datenanbieter Refinitiv befragte Analysten hatten im Schnitt mit gut einer Milliarde Dollar mehr gerechnet.

Damit hinkt Alphabet seinen heimischen Rivalen hinterher: Internet-Konzerne wie Facebook, Amazon und Twitter hatten im vergangenen Quartal von der guten US-Konjunktur profitiert und mit ihren Ergebnissen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die EU-Kommission hatte Alphabet im März eine Geldstrafe von 1,7 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro) aufgebrummt, weil Google seine beherrschende Stellung auf dem Markt für Online-Werbung missbraucht haben soll.

Der Konzern habe bei der Vermittlung von Suchmaschinenwerbung Mitbewerber ausgeschaltet, wodurch Konkurrenten und Verbrauchern Schaden entstanden sei. Es war bereits die dritte Strafe, die die EU-Behörde dem US-Internetriesen auferlegte. Für Stirnrunzeln bei Investoren sorgten auch die gestiegenen Kosten.

Diese erhöhten sich zum Jahresauftakt um 16,5 Prozent auf knapp 30 Milliarden Dollar, wie Alphabet mitteilte. Experten monieren seit längerem einen steigenden Kostendruck bei dem Konzern, der mehr Geld ausgab für den Ausbau seines Netzes an Rechenzentren, neue Immobilien und die Entwicklung von Projekten auf Basis Künstlicher Intelligenz.

Auch bei der Aktienkursentwicklung kann Alphabet nicht mit seinen amerikanischen Rivalen mithalten. Seit Anfang des Jahres legten die Titel 23 Prozent zu, während Netflix 39 Prozent und der iPhone-Hersteller Apple 30 Prozent gewannen.

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