Madeira Bus-Unglück

29 Tote auf Madeira

Horror-Crash: Überlebende vermuten Bremsversagen

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Busunglück auf Madeira: Fahrer versuchte laut Zeugin zu bremsen.

Der Fahrer des auf Madeira verunglückten Reisebusses hat nach Angaben einer Augenzeugin mit allen Mitteln versucht, den Unfall zu verhindern. Jedoch sei es ihm nicht gelungen, das Fahrzeug noch zum Stoppen zu bringen, sagte Rita Castro, die das Geschehen nach eigenen Angaben aus der Nähe beobachtet hatte, dem Nachrichtensender TVI24.
 
 
Video zum Thema: Schweres Busunglück: 29 Tote & mehrere Verletzte
 

"Ohrenbetäubende Stille"

Danach sei zunächst eine "ohrenbetäubende Stille" eingetreten. "Ein Schrei aus Stille, wie in einem Schockzustand", sagte die Portugiesin. Sie selbst habe zunächst auch keinen Laut hervorgebracht. Sie könne sich gut den Schrecken vorstellen, den der Fahrer gespürt habe, zumal der Bus bei dem Absturz ein Haus getroffen habe. Bei der Tragödie waren am Mittwochabend 29 Urlauber aus Deutschland gestorben.
 
Video zum Thema: 29 Tote: Video zeigt Bus-Crash auf Madeira

 

In Kurve von Fahrbahn gekommen

Der Reisebus war am Mittwochabend in der Gemeinde Canico, in der die Urlauber die Osterferien verbrachten, in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und eine Böschung hinunter auf ein Wohnhaus gestürzt. Auf einem im Internet verbreiteten Video war zu sehen, wie er sich an dem steilen Abhang mehrmals überschlug. Fotos zeigten das zerstörte Wrack auf der Seite und teilweise auf einem roten Ziegeldach liegend.
 
Die Zeitung "Observador" berichtete von insgesamt 57 Menschen an Bord. Sie waren unterwegs zu einem typisch madeirischen Abendessen in der Hauptstadt Funchal, als gegen 18.30 Uhr das Unglück passierte. Verletzt wurden dabei nach Informationen des Blattes 27 Menschen. Zwei konnten das Krankenhaus demnach bereits wieder verlassen, mehrere andere mussten operiert werden. Unter den Verletzten seien zwei Portugiesen: der Fahrer und ein Fremdenführer. Bei den Toten soll es sich dem Blatt zufolge um elf Männer und 18 Frauen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren handeln. Sie wurden in eine eigens eingerichtete Leichenhalle am Flughafen von Funchal gebracht.
 
 "Mit großer Erschütterung haben wir von dem tragischen Busunglück auf Madeira erfahren. Wir müssen leider davon ausgehen, dass Opfer aus Deutschland sind", twitterte das Auswärtige Amt in Berlin am späten Abend. "Unser Mitgefühl gilt ihren Familien und Freunden." Portugals Ministerpräsident Antonio Costa kondolierte der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Portugals Präsident de Sousa wollte im Lauf des Tages mit Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprechen.
 
Die portugiesischen Streitkräfte stellten drei Militärflugzeuge zur Verfügung, um Betroffene notfalls schnell auf das Festland transportieren zu können. Die Regionalregierung ordnete eine dreitägige Trauerzeit für die im Atlantik gelegene Insel an.
 
Horror-Crash: Überlebende vermuten Bremsversagen
© oe24
 
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