Drama im Mittelmeer

Insulin ins Meer geworfen - Kind stirbt

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Zehnjährige litt an Diabetes - Schlepper warfen Arzneien von Bord.

Ein an Diabetes leidendes syrisches Mädchen soll bei der Seefahrt von Libyen nach Sizilien gestorben sein, weil die Schlepper vor der Abfahrt den Rucksack mit dem Insulin ins Meer geworfen haben, das das Kind am Leben hielt. Dies erzählte der überlebende Vater der italienischen Polizei nach der Landung in der sizilianischen Stadt Syrakus, wie italienische Medien am Freitag berichteten.

Das zehnjährige Mädchen war mit den Eltern und Geschwistern in Libyen in ein Flüchtlingsboot eingestiegen. Der Vater protestierte gegen die Schlepper, die der Tochter den Rucksack mit den Medikamenten weggenommen hatten. Daraufhin warfen die Schlepper den Rucksack ins Meer. Während der Fahrt mit circa 320 Migranten fiel das Mädchen ins Koma und starb. Der Vater musste die Leiche des Kindes ins Wasser werfen.

Der Fall sorgte für Entsetzen auf Sizilien, wo auch am Freitag hunderte Migranten eingetroffen sind. 82.464 Menschen sind nach Fahrten über das Mittelmeer seit Anfang 2015 in Italien eingetroffen. Das sind neun Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2014, als 76.634 Ankünfte gemeldet worden waren, geht aus Angaben des italienischen Innenministers hervor. Im Gesamtjahr 2014 waren 170.000 Migranten in Italien eingetroffen. Die italienische Regierung rechnet bis Ende 2015 mit der Ankunft von 200.000 Personen.
 

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