Wegen Mord

Iranerin nach Zwangsheirat hingerichtet

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Das Regime im Iran ließ eine junge Frau hinrichten.

Irans Justiz hat nach Erkenntnissen von Aktivisten ein umstrittenes Todesurteil gegen eine Frau vollstreckt. Samira Sabsian (29) sei in den frühen Morgenstunden exekutiert worden, berichtete die in Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights.

Familie konnte Vergeltung fordern

Die Justiz hatte Sabsian nach Informationen von Menschenrechtlern vor gut zehn Jahren für den Mord an ihrem Ehemann schuldig gesprochen. Gemäß islamischer Rechtsauffassung konnte die Familie des Getöteten Vergeltung fordern.

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Samira Sabsian vor Gericht.

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Menschenrechtler hatten das Urteil scharf kritisiert und auch noch in den vergangenen Tagen versucht, Druck auszuüben, um die Vollstreckung zu stoppen. Sabsian soll laut der iranischen Nachrichtenagentur Rokna zum Zeitpunkt des Urteils 18 Jahre alt gewesen sein, ihre Kinder waren damals sieben und drei.

Immer mehr Hinrichtungen

Menschenrechtsaktivisten kritisierten seit Jahrzehnten die Praxis der Todesstrafe im Iran. Ihren Erkenntnissen nach ließ die Justiz der Islamischen Republik 2023 deutlich mehr Menschen hinrichten als in den Jahren zuvor. Offizielle Zahlen zu den Hinrichtungen gibt es nicht. Nach Einschätzung der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsorganisation Hengaw von Ende November wurden in diesem Jahr bereits 700 Menschen exekutiert.
 

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