Tory-Chef Cameron habe 'Wirklichkeit der Armut' nicht selbst erlebt.
"Harry Potter"-Autorin Joanne K. Rowling mischt sich in Großbritannien in den Wahlkampf ein. In der Zeitung "The Times" warf die Bestsellerautorin am Mittwoch Oppositionsführer David Cameron vor, nichts über das Leben armer Leute zu wissen. Nur wer die "Wirklichkeit der Armut" nicht selbst erlebt habe, könne sagen, dass es bei Sozialpolitik nicht um Geld, sondern um Botschaften gehe, schrieb Rowling.
Lebte selbst von Sozialhilfe
Die Schriftstellerin lebte als
allein erziehende Mutter selbst von Sozialhilfe, während sie das erste Buch
der Harry-Potter-Serie schrieb. "Wenn dir zwei Pence für eine Dose weiße
Bohnen fehlen und dein Kind hungrig ist, dann geht es um Geld. Wenn du dich
selbst dabei ertappst, dass du über Ladendiebstahl nachdenkst, um an Windeln
zu kommen, dann geht es um Geld."
Cameron wisse nichts von armen Müttern
Die konservativen
Tories haben in ihrem Wahlprogramm unter anderem Steuererleichterungen für
Verheiratete in Höhe von 150 Pfund (170 Euro) im Jahr versprochen. Cameron
hatte betont, dass es dabei vor allem um eine Botschaft gehe. Rowling warf
Cameron vor, nichts über das Leben von allein erziehenden, armen Müttern zu
wissen, wenn er ihnen nur den Rat geben könne zu heiraten, um 150 Pfund zu
bekommen. Die Autorin hatte bereits in der Vergangenheit die regierende
Labour-Partei von Premierminister Gordon Brown unterstützt.