Von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis soll für Luftangriff verantwortlich sein.
Bei einem Luftangriff auf einen Schulbus im Jemen sind dem Gesundheitsministerium der Houthi-Rebellen zufolge am Donnerstag mindestens 39 Menschen getötet worden. Viele der Toten und der mehr als 40 Verletzten seien Kinder, sagte Sprecher Youssef al-Hadri der Deutschen Presse-Agentur. Anrainer berichteten, der Bus habe Kinder in eine Sommerschule fahren sollen.
Der Angriff am Donnerstagmorgen ereignete sich auf einem Markt in Dahyan in der Region Saada im Norden des Landes, die als Hochburg der Houthi-Rebellen gilt. In ein vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) unterstütztes Krankenhaus seien "dutzende Tote und Verletzte" eingeliefert worden, erklärte die Organisation im Kurzbotschaftendienst Twitter, ohne nähere Einzelheiten zu nennen.
Das Ministerium machte für den Angriff das von Saudi-Arabien geführte Militärbündnis verantwortlich, das im Jemen die Lufthoheit hat. Seit mehr als drei Jahren bombardiert es Stellungen der Houthi-Rebellen im Bürgerkriegsland und tötete dabei Tausende Menschen, darunter viele Zivilisten. Seine Bombardements trafen unter anderem Hochzeiten, Trauerfeiern oder belebte Märkte. Seit der Eskalation des Konfliktes 2015 sind insgesamt mehr als 10.000 Menschen getötet worden.
Die saudische Militärkoalition unterstützt die international anerkannte Regierung des Landes bei ihrem Kampf gegen die Rebellen, die weite Teile im Norden des Landes sowie die Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Erst vor einer Woche hatte der UNO-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, die ersten Friedensgesprächen seit zwei Jahren angekündigt. Er wolle die Konfliktparteien zum 6. September nach Genf einladen. Unterdessen tobt der Krieg im Jemen weiter. Hilfsorganisationen bezeichnen die Lage in dem bitterarmen Land als derzeit größte humanitäre Krise weltweit.