UNICEF-Bericht

Jemen: Mehr als elf Mio. Kinder benötigen Hilfe

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Flugzeuge und Schiff mit ersten Hilfslieferungen seit Wochen angekommen.

Mehr als elf Millionen Kinder im Bürgerkriegsland Jemen benötigen nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF dringend Hilfe. "Heute kann man mit Recht behaupten, dass der Jemen für Kinder eines der schlimmsten Länder auf der Welt ist", sagte Geert Cappelaere, UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman.

Unterdessen trafen erstmals seit Wochen wieder Flugzeuge und ein Schiff mit Hilfslieferungen in dem Land ein. "Zwei Millionen Kinder im Jemen leiden unter starker Unterernährung, und fast alle kleinen jemenitischen Buben und Mädchen" benötigten dringend humanitäre Hilfe, sagte Cappelaere. Nach Schätzungen von UNICEF sterbe im Jemen alle zehn Minuten ein Kind an einer Krankheit, die zu vermeiden gewesen wäre, fügte der UNO-Vertreter hinzu.

"Krieg gegen die Kinder"

Der Krieg im Jemen sei "leider ein Krieg gegen die Kinder". Seit März 2015 seien fast 5.000 Kinder getötet oder schwer verletzt worden. Tausende Schulen und Gesundheitszentren seien beschädigt oder vollständig zerstört.

Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) traf am Sonntag ein mit Getreide beladenes Schiff in einem Hafen im Westen des Jemen ein. Es handle sich um die erste Lebensmittellieferung in Rebellengebiet seit knapp drei Wochen, sagte ein UNO-Vertreter. Die rund 25.000 Tonnen Getreide würden am Montag in der Früh abgeladen.

Erste Hilfslieferungen

Am Samstag war erstmals seit drei Wochen in der Hauptstadt Sanaa wieder ein Flugzeug der Vereinten Nationen mit Hilfslieferungen an Bord gelandet. Auch drei weitere Maschinen mit UNO-Helfern und Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz trafen in Sanaa ein.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hatte vor drei Wochen eine Blockade für den Jemen verhängt, die auch Hilfsgüter betraf. Nach UNO-Angaben benötigen mehr als 20 Millionen Menschen im Jemen Hilfe, sieben Millionen Menschen stehen demnach kurz vor einer Hungersnot.

Kämpfe seit 2014

In dem Land kämpfen seit 2014 schiitische Houthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Militäreinheiten des gestürzten Staatschefs Ali Abdullah Saleh gegen Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbu Mansour Hadi. 2015 griff das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis zugunsten von Hadi in den Konflikt ein.

Das Militärbündnis wirft den Rebellen vor, über Hilfslieferungen Waffen zu schmuggeln. Sowohl der Hafen von Hodeidah im Westen des Landes als auch die Hauptstadt Sanaa werden von den Houthi-Rebellen kontrolliert.

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