Prozess

Muss "Klima-Shakira" jetzt in den Knast?

Teilen

Sie ist das sehr prominente Gesicht der Klima-Kleber in Bayern und Österreich, die 26-jährige Anja Windl - wegen ihrer Ähnlichkeit zu einer bekannten Sängerin ist sie auch bekannt unter dem Namen "Klima-Shakira".

Die "Klima-Shakira" hatte sich mit drei Komplizen in München auf den Asphalt geklebt - das Ergebnis waren "hunderte Fahrzeuge" im Stau - das berichtet ein Polizist als Zeuge. Innerhalb von fünf Tagen hatte sich Anja Windl Ende August an die Straße gepickt - damit solche Taten nicht noch einmal passieren, landetet die Aktivistin zwei Wochen lang in der JVA Stadelheim.

Vor dem Amtsgericht München verteidigt sich die "Klima-Shakira" selbst, sie sagt unter anderem vor Gericht: „Wir stehen am Abgrund. Ziviler Ungehorsam ist dann legitim, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind". Sie kündigte an: "Ich werde mich nicht mehr an Klebeaktionen beteiligen. Aus strategischen Gründen". Windl forderte einen Freispruch und spricht die Richterin persönlich an: „Wollen sie couragierte Protestierende wegen zivilen Ungehorsams verurteilen, nur weil sie ein bisschen genervt haben, wegen 45 Minuten Stau?"

Die Richterin hat sich davon nicht überreden lassen, das Urteil: 600 Euro Strafe (40 Tagessätze mal 15 Euro), ersatzweise sind auch 40 Tage Haft möglich. Wahrscheinlich will die Aktivistin die Strafe nicht zahlen und absitzen: „Für mich bedeutet auch eine Geldstrafe Haft. Das ist mir unser Kampf gegen die Klimaerwärmung wert. Ich stehe auf der richtigen Seite, ich kämpfe weiter, wir alle machen viel zu wenig, um das Klima zu retten". Wobei das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, sie sagt: "Ich gehe in in Berufung. Das Urteil akzeptiere ich so nicht.“ 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.