Abtrünnige Provinz

Moldau will der EU auch ohne Transnistrien beitreten

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Die Republik Moldau hofft auf einen EU-Beitritt bis 2030 - zunächst allerdings ohne die abtrünnige prorussische Region Transnistrien. 

 Wie die proeuropäische Staatspräsidentin Maia Sandu dem Sender Radio Moldova am Montagabend sagte, ziehen die Behörden in Chisinau einen "schrittweisen" EU-Beitritt in Betracht - der erste Schritt würde "das rechte Dnjestr-Ufer" einbeziehen, der zweite sodann auch "das linke Ufer".

Es dürfe nämlich nicht sein, dass ihr Land erst nach Beilegung des transnistrischen Konflikts Mitglied der Europäischen Union werde, weil dies de facto bedeuten würde, "dass wir dem Kreml ein Vetorecht in puncto europäischer Integration der Moldau einräumen", stellte Sandu klar. Sie sei überzeugt, dass "der zweite Schritt" nicht lange auf sich warten lassen werde - sobald die Menschen in Transnistrien sehen würden, dass der Lebensstandard in der Republik Moldau dank des EU-Beitritts stetig steige, würden sie sicherlich den gleichen Weg gehen wollen, so das moldauische Staatsoberhaupt.

Im Gespräch mit Radio Moldova ließ Sandu durchblicken, dass "die europäischen Partner" den Behörden in Chisinau bereits ans Herz gelegt haben, Transnistrien nicht zu einer Hürde auf dem europäischen Weg Moldaus werden zu lassen. Dabei verwies die Staatspräsidentin darauf, dass der Beitrittskandidat Moldau 92 Prozent der ihn visierenden Empfehlungen der EU-Kommission umgesetzt hat, und äußerte entsprechend die Hoffnung, dass der Europäische Rat Mitte Dezember auf seiner letzten regulären Sitzung des Jahres grünes Licht für die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen ihres Landes sowie der benachbarten Ukraine mit der Europäischen Union geben wird.

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