Umar Patek gehört zu den meistgesuchten Extremisten in Südostasien.
Einer der mutmaßlichen Hintermänner der Terroranschläge von Bali im Jahr 2002 ist in Pakistan gefasst worden.
Damals starben 202 Menschen
Sicherheitskräfte hätten Umar Patek, einen der meistgesuchten islamistischen Extremisten in Südostasien, festgenommen, sagte ein pakistanischer Sicherheitsbeamter am Mittwoch. Bei den Attentaten auf Nachtclubs in Bali waren 202 Menschen getötet worden, unter ihnen auch sechs Deutsche.
Noch keine Details bekannt
Über Zeitpunkt, Ort und Umstände der Festnahme Pateks wurde nichts bekannt. Derzeit werde der mutmaßliche Mitorganisator der Bali-Anschläge verhört, sagte der pakistanische Sicherheitsbeamte der Nachrichtenagentur AFP. Die indonesischen Behörden schickten ein Team aus Polizei und Anti-Terror-Experten nach Pakistan, um die Identität des Festgenommenen zu überprüfen. Wenn es sich tatsächlich um Patek handele, seien das "wirklich gute Nachrichten für uns", sagte der Chef der nationalen Anti-Terror-Behörde, Ansyaad Mbai.
(Ein Fahndungsfoto der philippinischen Nationalpolizei)
"Maßgeblicher Fortschritt" im Kampf gegen den Terror
Australiens Außenminister Kevin Rudd bestätigte am Rande einer Konferenz in Bali die Festnahme Pateks. Dies stelle einen möglichen "maßgeblichen Fortschritt" im Kampf gegen den Terrorismus dar, sagte Rudd. Bei den Anschlägen in Bali waren fast 90 Australier getötet worden.
Der 1970 geborene Patek wurde seit Jahren gesucht. Die USA setzten ein Kopfgeld von einer Million Dollar (mehr als 700.000 Euro) auf ihn aus. Patek soll Mitglied der Extremistenorganisation Jemaah Islamijah (JI) sein, die sich zu den Attentaten von Bali bekannt hatte.
Wegen ihrer Beteiligung an den Bali-Anschlägen waren im November 2008 drei Islamisten hingerichtet worden. Vor gut einem Jahr wurde ein anderer mutmaßlicher Drahtzieher der Attentate, Dulmatin, bei einem Einsatz der indonesischen Polizei getötet.
Letzte Anschläge im Juli 2009
Die Extremistenorganisation JI kämpft für die Errichtung eines Gottesstaates in den muslimischen Ländern Südostasiens. Seit 1999 wurden bei mehr als 50 Anschlägen der JI in Indonesien hunderte Menschen getötet. Die jüngsten Anschläge, die JI zugeschrieben werden, ereigneten sich im Juli 2009. Damals rissen zwei Selbstmordattentäter in zwei Luxushotels in Jakarta sieben Menschen mit in den Tod. Der mutmaßliche Drahtzieher, der Malaysier Noordin Mohammed Top, soll auch in die Bali-Anschläge verwickelt gewesen sein. Er wurde im September 2009 getötet.