Michelle Obama teilt in ihrem Buch ordentlich gegen den US-Präsidenten aus. Der gab nun Konter.
Die ehemalige First Lady Michelle Obama rechnet in ihren Memoiren mit dem amtierenden US-Präsidenten Donald Trump ab, dem Nachfolger ihres Ehemannes Barack Obama. Sie werde Trump niemals verzeihen, weil er öffentlich infrage gestellt habe, dass ihr Ehemann überhaupt amerikanischer Staatsbürger sei, schreibt sie.
Die Vorwürfe seien verrückt und gemein gewesen. Fanatismus und Fremdenfeindlichkeit seien schwer zu übersehen, sagte Obama in einem Interview mit dem Sender ABC, das am Freitag ausgestrahlt wurde.
"Was, wenn jemand mit einer labilen Psyche sein Gewehr lädt und nach Washington fährt. Was, wenn jemand nach unseren Mädchen Ausschau hält. Donald Trump hat mit seinen rücksichtslosen Unterstellungen meine ganze Familie einem Sicherheitsrisiko ausgesetzt. Das werde ich ihm nie verzeihen", schreibt Obama.
Trump schlägt zurück: "Sie wurde gut bezahlt"
Da Trump selbst nicht gerade für seine Zurückhaltung bekannt ist, schlug er rasch zurück. Noch vor seiner Abreise nach Paris holte er zum Gegenschlag aus. "Sie wurde gut bezahlt, um ein Buch zu schreiben - und sie erwarten immer ein bisschen Kontroverse", so der US-Präsident provokant.
Dann ging er noch weiter und griff seinen Intimfeind und Vorgänger Barack Obama an. "Ich werde euch auch etwas Kontroverses zurückgeben. Ich werde ihm (Barack Obama, Anm.) niemals verzeihen, was er unserem Militär angetan hat. Es war am Ende und ich musste es reparieren. Was er mit unserem Militär angestellt hat, hat unser Land unsicherer gemacht - für dich, dich und dich", sagt er.
Überrascht, dass so viele Frauen Trump wählten
Auch die "Washington Post" und der Sender CNN berichteten im Voraus aus der 426 Seiten langen Biografie Obamas, die am Dienstag in den USA im Handel erscheint. Obama schreibt auch über andere Dinge wie beispielsweise Eheprobleme und Eheberatung sowie das Thema Fehlgeburten.
Obama verrät auch, was sie bei der Wahl von Trump am 8. November 2016 fühlte. Sie sei überrascht gewesen, dass so viele Frauen einen Frauenhasser den Vorzug gegenüber einem außergewöhnlich qualifizierten Kandidaten gegeben hätten. Sie habe versucht, die Wahl Trumps zu verdrängen.
Obama stellt auch klar, dass sie bei der Präsidentenwahl im November 2020 nicht antreten wird. "Ich war niemals ein Fan von Politik, und meine Erfahrungen in den vergangenen zehn Jahren haben wenig dazu beigetragen, das zu ändern. Die Gemeinheit stößt mich weiter ab." Michelle Obama ist bei den Demokraten weiterhin sehr beliebt. Einige haben gehofft, dass sie 2020 gegen Trump antreten wird. Obama hatte allerdings schon mehrfach klargestellt, dass sie nicht kandidieren wird.