Ukraine

Nervenkrieg im Schwarzen Meer

Teilen

Russischer Jet soll kanadisches Kriegsschiff bedrängt haben.

Ein russisches Militärflugzeug hat nach kanadischen Angaben eine kanadische Fregatte im Schwarzen Meer überflogen und mehrfach umkreist. Ottawa warf Moskau am Montag (Ortszeit) eine "unnötige Provokation" inmitten der Ukraine-Krise vor.

Zwar habe das Flugzeug keinerlei Bedrohung dargestellt, der Vorfall drohe die Spannungen in der Region aber "weiter zu eskalieren", erklärte Verteidigungsminister Rob Nicholson. Die "HMCS Toronto" ist im Rahmen eines NATO-Einsatzes im Schwarzen Meer. Kanadas Beteiligung an der Mission zeige das Engagement Ottawas "für Frieden und Sicherheit in Ost- und Zentraleuropa", erklärte Nicholson. Die NATO-Mission sei ein "direktes Ergebnis der militärischen Aggression und Invasion der Ukraine durch das Regime (Wladimir) Putins", des russischen Präsidenten. Nicholson rief Moskau auf, sein "rücksichtsloses Vorgehen zu stoppen".

Russland wies die Vorwürfe zurück. Ein hochrangiger Vertreter des Verteidigungsministeriums in Moskau räumte am Dienstag zwar ein, dass ein russischer Kampfjet und ein Transportflugzeug das Gebiet durchflogen hätten. Es habe sich aber um Routineflüge gehandelt. Die Flugzeuge hätten nicht Kurs auf die "Toronto" genommen, zitierte die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass General-Major Igor Konaschenkow.

Rebellen ließen 648 Gefangene frei
Seit Beginn der Waffenruhe in der Ostukraine haben die prorussischen Rebellen nach ukrainischen Angaben 648 Gefangene freigelassen. Die Ukraine bemühe sich, rund 500 weitere Gefangenen freizubekommen, sagte ein Sprecher des ukrainischen Militärs am Dienstag in Kiew. Präsident Petro Poroschenko hatte am Vortag erklärt, die Rebellen hätten rund 1.200 Gefangene übergeben.

Der Militärsprecher sagte dazu, Poroschenko habe sich auf die Gesamtzahl der Menschen bezogen, die in der Gewalt der Rebellen vermutet würden.

Nach monatelangen Kämpfen hatten die ukrainische Regierung und die Separatisten am Freitag eine Waffenruhe vereinbart und dabei auch einen Gefangenenaustausch beschlossen. Seit Beginn der Feuerpause seien bei vereinzelten Kämpfen fünf ukrainische Soldaten getötet und 33 weitere verletzt worden, ergänzte der Militärsprecher. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium von vier toten Soldaten gesprochen.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo