Tag der Kinderrechte

NGO: Pro Tag 41.000 Kinder zwangsverheiratet

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SOS-Kinderdörfer: Jährlich sterben 70.000 minderjährige Mädchen während Schwangerschaft oder Geburt.

Jeden Tag werden nach Angaben der Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf weltweit 41.000 Kinder zwangsverheiratet. "Jährlich sind dies 15 Millionen Kinder, über 80 Prozent davon Mädchen," wie SOS-Kinderdörfer in einer Aussendung anlässlich des Tages der Kinderrechte (20. November) anprangern. Demnach gibt es einen "eindeutigen Zusammenhang zwischen der Zahl der Kinderehen und dem Wohlstand des Landes".
 

Indien höchste Zahl an Kinderehen

 
"Da, wo Armut und Not groß sind, werden - oft aus Verzweiflung - besonders viele Minderjährige verheiratet", erklärt der Sprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, Louay Yassin, in München. Besonders hoch ist die Zahl der zwangsverheirateten Mädchen unter 18 Jahren im Niger (rund 75 Prozent), in der Zentralafrikanischen Republik (68 Prozent), im Tschad (67 Prozent) und in Bangladesch (59 Prozent). Die höchste absolute Zahl mit über 15 Millionen zwangsverheirateten Mädchen findet sich in Indien.
 

Schlimmste Kinderrechtsverletzung

 
Yassin zufolge verstoße die Kinderehe in mehreren Punkten gegen die UNO-Kinderrechtskonvention: "Die Kinderehe gehört zu den schlimmsten Kinderrechtsverletzungen." Der SOS-Kinderdorfvertreter verwies auch auf die "schwerwiegende Folgen" für die Mädchen: Junge Ehefrauen sind demnach häufig Opfer "häuslicher Gewalt und sexueller Übergriffe" und müssen ihre Ausbildung abbrechen. Zudem würden jährlich 70.000 minderjährige Mädchen während Schwangerschaft oder Geburt sterben.
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