''Opfer waren nicht mehr erkennbar''

Pariser Terrorprozess: Polizist spricht von "Kriegsszene"

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Bei der Anschlagsserie am 13. November 2013 starben 130 Menschen.  

Im Prozess um die islamistische Anschlagserie 2015 in Paris hat ein Ermittler das Blutbad im Konzertsaal "Bataclan" als "Kriegsszene" beschrieben. "Das haben wir noch nie gesehen", sagte der Kriminalbeamte am Freitag im Justizpalast in Paris. "Geklumptes Blut, zersplitterte Zähne, vibrierende Handys, Tote, Tote, Tote." Die Angreifer, von denen sich zwei in die Luft sprengten, seien wie etliche der Opfer auf den ersten Blick kaum zu identifizieren gewesen.

Teils rang der Beamte um Worte und Fassung, um das Szenario zu beschreiben, das die Spurenermittler im "Bataclan" vorfanden. "Ich möchte, dass Sie alle begreifen, was es heißt, mit einem Kaliber 7,62 zu schießen, da haben sie nicht nur eine Eintritts- und eine Austrittsstelle." Die aus kurzem Abstand erschossenen Opfer seien nicht mehr erkennbar gewesen. "Ich hatte den Eindruck einer Hinrichtung, einer nach dem anderen", sagte der Beamte zu an der Bar gefundenen Opfern.

Bei der Anschlagsserie am 13. November 2015 hatten Extremisten insgesamt 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Sie richteten ein Massaker im Konzertsaal "Bataclan" an und beschossen Bars und Restaurants. Außerdem sprengten sich drei Selbstmordattentäter während eines Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft. In dem Prozess sind 20 Verdächtige angeklagt. Der Mehrheit der Angeklagten drohen 20 oder mehr Jahre Haft.
 

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