Ein Pfarrer weist explizit darauf hin, dass Flüchtlinge mit dem Geld nicht unterstützt werden.
Wie jedes Jahr bat ein Münchner Pfarrer seine Gemeinde in einem Brief um Spenden für Bedürftige. Doch dieses Mal war etwas anders als zuvor: In dem Schreiben steht ausdrücklich, dass Flüchtlinge nichts von den Spenden erhalten werden.
Kein Geld für Flüchtlinge
Das gesammelte Geld für Bedürftige solle etwa für Familien, die sich die Klassenfahrten ihrer Kinder nicht leisten können, zur Verfügung gestellt werden. Auch defekte Geräte werden von den Spenden repariert oder ausgetauscht.
Im vorletzten Absatz des Briefs findet sich jedoch eine ungewöhnliche Passage: Mit den Spenden sollen die "Flüchtlinge in der Hellabrunnerstraße" nicht unterstützt werden, denn sie erhielten Geld aus anderen Quellen. "Wir brauchen also keinen Cent der Caritas-Spende für die Arbeit mit Flüchtlingen."
Kein Widerspruch
Dass er um Spenden bittet, aber eine ganze Gruppe Hilfsbedürftiger ausschließt, ist für Pfarrer Schlosser kein Widerspruch, erklärte er gegenüber dem "Focus". Er habe sich gesorgt, dass Spenden ausbleiben könnten, wenn die Leute denken, dass mit dem Geld auch Flüchtlingen geholfen werden könnte.
"In meinem privaten Umfeld höre ich oft Unmut darüber, dass arme Leute und Obdachlose weniger Gelder als Flüchtlinge erhalten oder sogar überhaupt kein Geld mehr bekommen würden", begründete er den ungewöhnlichen Schritt.
Keine direkten Beschwerden
Direkte Beschwerden habe er bisher jedoch noch keine gehört. "Ich denke aber, dass viele Leute sich nicht trauen, nachzufragen, an wen die Spenden gehen." Aus diesem Grund habe er in dem Spenden-Aufruf geschrieben, wofür das Geld verwendet werden soll. "Es ist legitim, dass die Leute wissen wollen, wo die Gelder hinfließen."