Einen Tag vor Kiew-Wahl

Positiv getestet: Corona-Schock um Vitali Klitschko

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Der Kiewer Bürgermeister und Ex-Boxweltmeister wurde bei einem Routinetest positiv getestet und das einen Tag vor der Wahl in der ukrainischen Hauptstadt.

Normalerweise haut ihn nichts so schnell um. Jetzt traf es aber auch Vitali Klitschko. Der Ex-Boxweltmeister und Bürgermeister von Kiew hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das berichtet "Bild.de". "Mir geht es gut, ich habe bislang keine Symptome und spüre keine Erschöpfung, ich hoffe das bleibt so. Ich wurde bei einem Routinetest positiv getestet", wird er zitiert.

An diesem Sonntag stellt sich der 49-Jährige das zweite Mal der Wahl in Kiew. Der an Siege gewöhnte Sportler kann sich Hoffnung auf eine weitere Amtszeit machen. Über das Infektionsrisiko als Bürgermeister während einer Pandemie ist er sich bewusst. "Kommunikation mit Menschen, Überprüfung von Krankenhäusern. Ich habe regelmäßig Stationen für Infektionskrankheiten besucht, auf denen Patienten mit COVID-19 behandelt werden", sagt er weiter.

Jetzt ist der leidenschaftliche Kommunalpolitiker erst einmal im Home Office und will von dort aus arbeiten. Seine Erkrankung hat keinerlei Auswirkungen auf die Wahl am Sonntag. Die findet wie geplant statt. Umfragen sehen Klitschko mit bis zu 50 Prozent der Stimmen vor den anderen 19 Kandidaten. Die Frage ist: Schafft er die Wiederwahl gleich im ersten Wahlgang? Ohne Stichwahl könnte die Stadt umgerechnet knapp eine Million Euro einsparen, rechnet Klitschkos Bruder Wladimir vor.

Das Geld wird dringend im Kampf gegen das Coronavirus gebraucht. Fast täglich verkündet Klitschko persönlich in einer Pressekonferenz neue Zahlen. "Coronavirus: Das Virus weicht nicht zurück, und die Zahl der Kranken und Toten hat sich erneut spürbar erhöht", sagt er. Der Zweimetermann verliest die trockenen Zahlen: "Insgesamt nahm das Coronavirus 627 Kiewern das Leben. Bestätigte Fälle einer Erkrankung mit Covid-19 gibt es in der Hauptstadt bereits 31.869." Rund zehn Prozent der landesweiten Fälle entfallen auf die Hauptstadt mit ihren drei Millionen Einwohnern.

Von dem Hintergrund der Pandemie dürfte die Beteiligung an der Kommunalwahl im ganzen Land kaum über 50 Prozent liegen, meinen Experten. Das könne entscheidend sein. Gehen die rund 28 Millionen wahlberechtigten Ukrainer trotz des Risikos an die Urnen, um sich vielleicht im Wahllokal mit dem Coronavirus zu infizieren? Landesweit sollen mehr als 40.000 Abgeordnete in den kommunalen und regionalen Parlamenten neu bestimmt werden. Zudem stehen mehr als 1400 Bürgermeister und Ortsvorsteher zur Wahl.

 

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