Nach dem Helsinki-Debakel ist Donald Trump massiv unter Druck geraten. Seine ganze Präsidentschaft steht auf der Kippe.
Nach dem Fiasko des Kotaus vor Kreml-Herrscher Wladimir Putin in Helsinki bemüht sich Donald Trump plötzlich um Schadensbegrenzung – das arrogante Macho-Gehabe hat er vorerst abgelegt.
Artig las der US-Präsident vor einem Treffen mit Kongress-Republikanern von einem vorbereiteten Statement: Er unterstütze jetzt die Erkenntnisse der US-Geheimdienste, wonach Russland für die Hacker-Attacken auf die US-Wahlen 2016 verantwortlich wäre. Neben Putin hatte er das noch bestritten.
Dann blickte er jedoch vom Redetext auf und fügte selbst hinzu: „Es können aber auch andere gewesen sein“.
Dramatisch auch: Während Trumps Mea Culpa gingen die Lichter kurzfristig aus im Weißen Haus. Stabschef John Kelly hatte sie irrtümlich abgeschaltet.
Trump gab weiters bekannt, dass er sich bei einem der blamabelsten Aussagen während der Pressekonferenz versprochen hätte: „Ich sehe keinen Grund, warum Russland das machen sollte“, sagte er in Helsinki bezüglich der Cyberattacken. Trump behauptet jetzt, dass er eigentlich sagen hatte wollen: „Ich sehe keinen Grund, warum Russland das NICHT machen sollte“.
Doch prompt hagelte es neue Kritik: „Warum dauert das 27 Stunden, bis ein solcher Versprecher korrigiert wird?“, polterten Kommentatoren am Sender MSNBC. Angedeutet wurde, dass Trumps Team die blamablen Ereignisse jetzt mit Wortklaubereien zurechtbiegen möchte.
Auch sein eigener Stab war „peinlich berührt“ nach dem Fiasko, berichtete das Portal Axios. Niemand im Umfeld wollte den blamablen Auftritt verteidigen. Im innersten Kreis rund um den Präsidenten sei auch längst bekannt, dass der Präsident die russische Hacker-Attacke auf die US-Wahl 2016 und die Ermittlungen wegen Verdachtsmomenten über Absprachen zwischen Team Trump und Moskau („Kollusion“) nicht auseinanderhalten kann.
Kaum wer hält sich noch zurück rund um Trump mit offener Ablehnung: „Ich brauche ein Dusche“, twitterte ein Ex-White-House-Mitarbeiter. Ein Mitglied von Trumps Sicherheitsrat legte nach: „Das ist eine totale Schande. Der Präsident hat den Verstand verloren“.
Die Washington Post berichtete über den Frust vieler Mitarbeiter, dass Trump sich nicht vorbereiten wollte für den Gipfel: Es wären ihm 100 Seiten dicke Briefing-Unterlagen vorgelegt worden, die er nicht lesen wollte.