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RAI-Journalisten auf Russlands Liste gesuchter Personen aufgenommen

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Außenminister Tajani beruft den russischen Botschafter zu einem Gespräch ein.

Die diplomatischen Spannungen zwischen Italien und Russland sind plötzlich wieder aufgeflammt, nachdem Moskau die RAI-Reporterin Stefania Battistini und den Kameramann Simone Traini auf die Liste der "gesuchten Personen" gesetzt hat. Den beiden wird vorgeworfen, im vergangenen Monat im Gefolge ukrainischer Truppen, die in die Region Kursk eingedrungen waren, illegal nach Russland eingereist zu sein.

Der italienische Außenminister Antonio Tajani erklärte in einer Presseaussendung am Donnerstagabend, er habe den russischen Botschafter in Italien zu einem Gespräch einberufen, um seine "Überraschung" über diese "einzigartige Entscheidung" zum Ausdruck zu bringen. Der Botschafter Alexej Paramonow wird am Freitag im Außenministerium erwartet, teilten italienische Medien mit.

Die Namen von Battistini und Traini sind in der Fahndungsdatenbank des russischen Innenministeriums eingetragen worden. Die Agentur Tass wies darauf hin, dass für die illegale Einreise nach Russland eine Strafe von bis zu fünf Jahren Haft vorgesehen ist. Auch andere Auslandskorrespondenten stehen auf der Fahndungsliste.

Die RAI sprach in einer Stellungnahme von einer "Verletzung der Pressefreiheit" und erklärte, dass Battistini und Traini "ihre Arbeit als Zeugen der Ereignisse vorbildlich und objektiv ausgeführt haben". "Die RAI erfüllt weiterhin ihre Aufgabe, auch dank der mutigen Arbeit ihrer Journalisten und Korrespondenten, und behält sich das Recht vor, gegen die Entscheidung der russischen Regierung vorzugehen, um die Informationsfreiheit zu verteidigen und ihre Journalisten und Mitarbeiter zu schützen", hieß es.

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