Die deutsche Politik-Legende Wolfgang Schäuble attackiert die Ex-Kanzlerin wegen ihrer Russland-Politik.
Zwölf Jahre lang war Wolfgang Schäuble Minister unter der ehemaligen Kanzlerin Angela Merkel (von 2005-2009 Innen- und von 2009-2017 Finanzminister), nun rechnet der 80-Jährige knallhart mit seiner Ex-Chefin ab.
"Wir wollten es nicht sehen"
Im Interview mit dem „Handelsblatt“ gesteht der CDU-Politiker Fehler in der Russland-Politik ein. Natürlich sei er wütend auf sich selbst, so Schäuble. „Wir wollten es nicht sehen. Das gilt für jeden.“ Als Innenminister habe er mit seinem russischen Amtskollegen über den Kampf gegen den Terror gesprochen. „Ich hätte mal gucken können, was Russland in Tschetschenien treibt. Oder auf den damaligen polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski hören“, gesteht Schäuble. Dieser habe ihn gewarnt: „Erst kommt Georgien, dann die Ukraine, dann Moldawien, dann die baltischen Staaten und dann Polen. Er hat recht behalten.“
Während Schäuble Fehler zugibt, schweigt Merkel weiterhin. Es sei bemerkenswert, „dass sie auch jetzt in Bezug auf Russland nicht sagen kann, dass wir Fehler gemacht haben“, so der ehemalige Minister.