Der gebürtige Pole half dem deutschen Fabrikanten Juden zu retten.
Mietek Pemper war einer der wichtigsten Helfer des deutschen Fabrikanten Oskar Schindler, der etwa 1.200 jüdische Häftlinge im besetzten Polen vor der Ermordung durch die Nazis bewahrte. Nun ist Pemper im Alter von 91 Jahren in der deutschen Stadt Augsburg gestorben, teilte die Stadt am Donnerstag mit.
Persönlicher Schreiber
Im Zweiten Weltkrieg hatte Pemper im Konzentrationslager Krakau-Plaszow als persönlicher Schreiber des dortigen KZ-Kommandanten, des aus Wien stammenden Amon Göth, unter Lebensgefahr die Namen von Häftlingen an den Fabrikanten Schindler geliefert. Durch dessen Engagement wurden insgesamt 1.200 Menschen vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten bewahrt.
US-Regisseur Steven Spielberg holte sich für seinen Film "Schindlers Liste" den Rat des 1920 in Krakau geborenen Pemper. Neben ihm hatte im Konzentrationslager auch Buchhalter Itzhak Stern, der 1969 in Israel starb, bei der Rettung der Juden geholfen - er kam namentlich in Spielbergs Film vor. Der Regisseur bedankte sich bei Pemper auch mit einer Widmung auf einem Bild: "Thank God for your survival" (Dank sei Gott für dein Überleben).
Nach dem Krieg nach Deutschland
Pemper lebte seit 1958 in Augsburg. Nach dem Krieg hatte er Psychologie und Soziologie studiert und als Unternehmensberater in Augsburg gearbeitet. Für seine Bereitschaft zur Versöhnung und seine mutige Tat unter der Vernichtungsdiktatur der Nazis wurde Pemper 2001 mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz erster Klasse geehrt und ist außerdem Ehrenbürger der Stadt Augsburg.
Pemper soll im engsten Familienkreis auf dem Jüdischen Friedhof beigesetzt werden. In der Synagoge ist nach Angaben der Stadt zu einem späteren Zeitpunkt eine Trauerfeier geplant. Kondolenzlisten liegen von diesem Freitag an eine Woche lang im Rathaus aus.