Nach dem tragischen Seilbahnunglück in Italien haben die Vorverhandlungen begonnen. Die zuständige Seilbahnen kann das Unglück nicht verstehen.
Bei einer Vorverhandlung zur Aufarbeitung des Seilbahn-Unglücks am Lago Maggiore am 23. Mai hat sich der Anwalt des angeklagten Südtiroler Seilbahnbauers Leitner, Paolo Corti, am Donnerstag überzeugt gezeigt, dass das Unternehmen sein korrektes Verhalten im Umgang mit den Sicherheitsvorschriften beweisen wird. "Leitner hat alles getan, was im Wartungsvertrag vorgesehen ist", betonte Anwalt Corti laut Medienangaben.
Suche nach Unglücksgrund
"Wir wollen begreifen, warum das Seil gerissen ist. Leitner will beweisen, stets nach Vorschriften gehandelt zu haben", betonte der Anwalt bei der Vorverhandlung in der Kleinstadt Verbania am Lago Maggiore. In Zusammenhang mit dem Seilbahnunglück mit 14 Todesopfern wird gegen insgesamt zwölf Personen ermittelt. Zu ihnen zählt auch der Leitner-Vorstandsvorsitzende Anton Seeber, sowie drei weitere Mitarbeiter. Das Unternehmen habe den Ermittlern "umfangreiche Dokumente zur Verfügung gestellt", betonte der Anwalt. Diese würden belegen, dass alle Wartungsarbeiten und Kontrollen gesetzes- und vertragskonform durchgeführt wurden.
"Es ist unbegreiflich"
An der Vorverhandlung am Donnerstag nahm auch der Betriebsleiter der Seilbahn, Gabriele Tadini, teil. "Dieses Seil hätte nicht reißen sollen, es ist unbegreiflich. Ich kann mir nicht erklären warum", sagte Tadini laut seinem Anwalt Marcello Perillo. Das tödliche Seilbahnunglück am Lago Maggiore war offenbar auch durch die absichtliche Abschaltung eines Sicherheitssystems ausgelöst worden. Bei dem Absturz starben Familien, junge Paare und zwei Kinder. Ein fünfjähriger Bub ist der einzige Überlebende.