Der indonesische Vulkan zeigte seinen bisher stärksten Ausbruch.
Beim bisher stärksten Ausbruch seit seinem Wiedererwachen hat der indonesische Vulkan Sinabung am Dienstag eine riesige schwarze Aschewolke bis zu fünf Kilometer hoch in die Luft geschleudert. Auch Dörfer in rund 25 Kilometer Entfernung wurden noch mit dem Vulkanstaub bedeckt.
"Wie Hunderte Bombenexplosionen"
Der Sinabung auf der Insel Sumatra war in der vergangenen Woche nach 400 Jahren der Ruhe wieder aktiv geworden. Einige Menschen, die noch in der Umgebung des Vulkans wohnen, berichteten, sie hätten erstmals einen orangefarbenen Schein an den Hängen gesehen. Er könnte von herabfließender Lava stammen.
"Es gab einen starken Donner, es war, als ob Hunderte Bomben explodiert wären", sagte der 29-jährige Ita Sitepu, der derzeit in einer Notunterkunft weit entfernt vom Vulkan lebt. "Dann wackelte alles. So etwas habe ich noch nie erlebt." Die 30-jährige Anissa Siregar, die mit ihren beiden Kindern in einer Notunterkunft ankam, sagte, der Ausbruch habe mindestens drei Minuten gedauert: "Es war wirklich beängstigend." Die Wucht der Eruption war noch in acht Kilometern Entfernung zu spüren. Zahlreiche Bäume und andere Pflanzen waren anschließend mit einer dicken schwarzen Ascheschicht überzogen.
Ausbruch kommt unerwartet
30.000 Menschen waren in der vergangenen Woche vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Es wurde befürchtet, dass die zunehmende Aktivität des Sinabung Vorbote für eine größere Eruption in den kommenden Wochen oder Monaten sein könnte. Möglich ist aber auch, dass der Vulkan sich wieder beruhigt, nachdem er einmal Dampf abgelassen hat.
Den Ausbruch des Sinabung hatten Wissenschafter nicht erwartet, was auch daran liegt, dass Indonesien 129 aktive Vulkane hat. Das Land mit den zahllosen Inseln liegt in einer seismisch besonders aktiven Gegend, dem sogenannten "Pazifischen Feuerring", wo mehrere Erdplatten aufeinanderstoßen.