Amnesty International enthüllt

So brutal foltert der Iran Gegner des Regimes

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Dutzende Demonstranten wurden willkürlich festgenommen, Dutzende Menschen sind verschwunden.

 Iranische Sicherheitskräfte haben einem Bericht von Amnesty International zufolge schwere Menschenrechtsverletzungen im Zuge der landesweiten Proteste im November 2019 begangen. Die Organisation wirft ihnen unter anderem Scheinhinrichtungen, Folter und sexualisierte Gewalt vor.
 
Dutzende Demonstranten seien willkürlich festgenommen und misshandelt worden, Geständnisse seien erpresst worden und Menschen seien verschwunden.

Brutale Folterungen

Zu den Foltertechniken gehörten Water-Boarding, Schlagen, Elektroschocks, sexuelle Gewalt, Scheinexekutionen und das Herausziehen von Finger- und Zehennägeln, berichtet. Amnesty.
 
"Besonders erschreckend ist, dass der mit der Todesstrafe belegte Tatbestand 'Kampf gegen Gott', der sonst auf bewaffneten Widerstand angewendet wird, erneut gewaltlos Protestierende trifft", kritisierte Dieter Karg, Iran-Experte bei Amnesty International in Deutschland.
 
Amnesty International beruft sich für den Bericht auf Interviews mit 60 Betroffenen und weiteren Personen aus deren Umfeld sowie auf schriftliche Stellungnahmen mehrerer Hundert Menschen im Iran. Außerdem seien Videoaufnahmen, Stellungnahmen der Behörden sowie Gerichtsunterlagen ausgewertet worden. Der Menschenrechtsorganisation zufolge wurden bei den Protesten zwischen dem 15. und 18. November 2019 innerhalb von vier Tagen über 300 Menschen durch Sicherheitskräfte getötet und Tausende verletzt. Die Proteste waren durch eine drastische Erhöhung der Benzinpreise ausgelöst worden.
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